Eltern aus Neuss beschweren sich Beschwerden über Kita-Mängel
Allerheiligen. · Eltern beschweren sich unter anderem über gesperrte Spielgeräte und Dachschäden in der Tagesstätte an der Holbeinstraße. Vorwürfe über mangelnde Hygiene weist der Träger entschieden zurück.
Seit rund 18 Jahren existiert der sogenannte Modular-Bau an der Holbeinstraße in Allerheiligen. Immer wieder gab es Trägerwechsel, seit August vergangenen Jahres hat die Awo dort eine Kita eingerichtet, in denen aktuell 26 Kinder im Alter von elf Monaten bis vier Jahren betreut werden. Jetzt haben sich Eltern an unsere Redaktion gewandt, um Kritik am Zustand der Einrichtung zu äußern, die für 120 Kinder ausgerichtet ist.
Awo-Geschäftsführer nennt
Vorwürfe „mehr als dreist“
Eine Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte, spricht unter anderem von ungepflegten Sanitäreinrichtungen, einem undichten Dach und einem gesperrten Spielgerät auf der Außenfläche. Ihr Kind habe sie mittlerweile aus der Kita herausgeholt. Nun sind sie und ihr Mann auf der Suche nach einer anderen Einrichtung. Gleiches gilt für zwei weitere Eltern, die ihr Kind ebenfalls nicht mehr in die Kita an der Holbeinstraße bringen möchten. Auch nachdem man den Träger und das Jugendamt auf die angeblichen Zustände aufmerksam gemacht habe, sei lange nichts geschehen. Als „mehr als dreist“ bezeichnet Bülent Öztas, Geschäftsführer der Neusser Awo, die Vorwürfe. Zwar gebe es immer wieder – auch aktuell – diverse Schäden, die behoben werden müssten, diese würden jedoch umgehend an das Jugendamt und von dort aus an das Gebäudemanagement weitergegeben. Die Zusammenarbeit funktioniere gut und man könne meist schnell reagieren. Aktuell könne ein Raum zum Beispiel aufgrund eines durch Schneetau entstandenen Dachschadens nicht genutzt werden. Die lockeren Deckenplatten sollen aber bald ausgetauscht werden. „Die Betreuung war zu keiner Zeit gefährdet und es gibt genug Räume, um auszuweichen“, sagt Ann Christin Kaup vom Jugendamt der Stadt Neuss. Sie betont, dass sich Eltern zwar häufiger über Angelegenheiten in einer Kita beschweren, dass aus diesem Grund jedoch Kinder komplett aus der Einrichtung geholt werden, seien Einzelfälle, die zwei bis dreimal pro Jahr vorkämen.
Das große Spielgerät auf dem
Außenplatz ist stillgelegt worden
Richtig sei, nach Angaben von Öztas, dass das große Spielgerät auf dem Außenspielplatz aktuell nicht genutzt werden kann. Im Zuge einer jährlichen Prüfung sei es stillgelegt worden, weil es aufgrund seines Alters eine Gefahr für die Kinder darstellen könnte. „Wir mussten erstmal jemanden finden, der dieses alte Gerät warten und den Schaden beheben kann“, sagt Öztas. Auch aufgrund der Witterung sei es zwischenzeitlich zu Verzögerungen gekommen. Nun habe eine Firma jedoch die Arbeiten aufgenommen. „Wir hoffen, dass es in den nächsten zwei bis drei Wochen erledigt ist“, so der Awo-Geschäftsführer.
Ende August habe der Träger in Kooperation mit dem Jugendamt eine Mängelliste erstellen lassen. Danach sei das gesamte Gebäude gereinigt und diverse Schäden – unter anderem in den Sanitär-Räumen – behoben worden. Den Vorwurf, den eine Mutter geäußert hatte, es habe Schimmel an einigen Silikon-Fugen gegeben, weist Susanne Kreuz, Architektin und Bauleiterin beim Gebäudemanagement, entschieden zurück: „Das war zu keinem Zeitpunkt der Fall.“
Am heutigen Donnerstag soll es ein klärendes Gespräch mit dem Träger der Kita und dem Elternbeirat geben, bei dem die aktuelle Situation besprochen wird.