Sportlerehrung Erfahrene Sportler und junge Talente ausgezeichnet

Neuss. · Die Stadt Neuss ehrte Olympiahoffnungen und Erfolgssportler in verschiedenen sportlichen Bereichen.

Die Nachwuchsringer des Kraftsportclubs Konkordia erhielten die Ehrung „Mannschaft des Jahres“.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Seit 1987 vergibt die Stadt Neuss alljährlich ihre Sportehrengabe. Wolfgang Dittrich hieß der erste Preisträger. Der inzwischen 56-Jährige war damals Deutschlands bester Triathlet, der erste Deutsche überhaupt, der es beim legendären Ironman auf Hawaii als Drittplatzierter aufs Treppchen schaffte. Alexandra Höffgen dürfte er, wenn überhaupt, nur vom Hörensagen kennen. Seine Nachfolgerin Nummer 31 sorgte bei der städtischen Sportlehrung am Dienstagabend im vollbesetzten Zeughaus für ein Novum – sie war nicht da. Freilich nicht aus mangelndem Respekt vor der Auszeichnung, sondern weil die 25-Jährige in Italien weilt, um sich mit der Nationalmannschaft des Deutschen Ruderverbandes auf die Saison 2019 vorzubereiten.

Eine Saison, die für sie ganz im Zeichen der Qualifikation auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio steht. Was sie den Besuchern der Ehrung auch per Videobotschaft übermittelte: „Eine solche Auszeichnung macht einen nicht nur stolz, sondern ist zugleich Ansporn,“ sagt die Olympiahoffnung des Neusser Rudervereins. Die Ehrengabe hatte Bürgermeister Reiner Breuer ihr schon vor der Abreise überreicht – der trotzdem nicht mit leeren Händen ins Zeughaus gekommen war. Schließlich galt es, 240 Athletinnen und Athleten zu ehren, die im vergangenen Jahr Titel und Medaillen gesammelt hatten.

Darüber freuten sich auch Aaron Schmidt und sein Trainer Francesco Federico. Das 18-jährige Talent des Neusser Schwimmvereins ist eine weitere Neusser Olympiahoffnung, „auch wenn die Spiele in Tokio noch etwas früh kommen“. Die Planungen sind eher auf Paris 2024 ausgerichtet, „aber wir trainieren step by step, wie es seinem Leistungsvermögen entspricht,“ sagt Federico.

Der Schritt vom Jugend- zum Erwachsenenwettkampf ist groß

Ein Kandidat für Paris ist sicherlich auch Samuel Bellscheidt. Der Ringer des KSK Konkordia freute sich mit seinen jungen Teamkollegen über die von Sportdezernent Matthias Welpmann überreichte Auszeichnung als „Mannschaft des Jahres“. „Mit ihnen haben wir das Potenzial, irgendwann mal wieder in der Bundesliga ringen zu können“, sagt Michael Faller, der selbst für den KSK zu Bundesliga-Zeiten auf die Matte stieg und 2016 in Rio als Kampfrichter dabei war (was ihm im Übrigen im gleichen Jahr die Sportehrengabe der Stadt einbrachte). Doch er weiß auch: „Das braucht noch seine Zeit, die Jungs müssen sich erst an die Kämpfe bei den Erwachsenen gewöhnen.“

Das gilt auch für Laurenz Schiergen, den Deutschen Jugendmeister im Golf vom GC Hummelbachaue. Er hat eine interessante Vita, schließlich hat sich der stattliche Rest der Familie dem Pferdesport verschrieben: Vater Heiner (wurde für den Sieg beim Berufsreiter-Championat ebenfalls geehrt) als Dressurreiter, Onkel Peter als Jockey und Galopptrainer.

Den – verdientermaßen – meisten Beifall heimsten die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung ein. „Dass sie hier seit Jahren dabei sein dürfen, ist gelebte Inklusion“, stellte Thomas Gindra fest. Der Sportlehrer der GWN durfte sich auch schon über die Sportehrengabe der Stadt freuen – im Jahre 2004 und als Nummer 17 nach Wolfgang Dittrich.