Neuss: Gute Geschäfte mit dem Schrott
Die Firma Rieck im Hafen ist Spezialist für Entsorgungen aller Art. Die Geschäfte wachsen ständig.
Neuss. Ohne seine Begeisterung für den Motorsport wäre Stefan Rieck die Idee vermutlich gar nicht gekommen. "Ich habe viel mit Werkstätten Kontakt gehabt", erinnert Rieck sich. "Und da habe ich gesehen, wie ineffektiv die Entsorgung von Kfz-Abfällen dort läuft. Da lieferte irgendwer einen Container an, der musste erst voll werden und wurde dann oft erst nach Monaten abgeholt." Kein Zustand, fand Rieck damals. "Die Container nehmen Platz weg, kosten damit Geld und sehen auch nicht gerade einladend aus." Riecks Erkenntnis: "Das muss besser gehen."
Und es geht besser. Seit 1994 beweist die Firma Rieck das. Damals gründete die seit 1873 in Berlin ansässige Unternehmensgruppe eine Entsorgungstochter. Die hat heute ihren Hauptsitz im Neusser Hafen und hat sich zu einem modernen Dienstleister rund um die Entsorgung im Privat- und Gewerbekundengeschäft entwickelt. Wer das Firmengelände an der Duisburger Straße im Hafen besucht, der kann sich schnell mal verlaufen. Über zwei große Höfe erstreckt sich das Rieck-Gelände, unterteilt durch eine Halle.
Lkw rauschen heran, überall herrscht geschäftiges Treiben. Das Geschäft mit der Entsorgung boomt. Zwar veröffentlicht Rieck, ein Familienunternehmen in der Hand von drei Familienzweigen, keine Umsatzzahlen, aber auch die anderen Eckdaten sprechen für sich. Mit zwei Mann angefangen, einer davon war Stefan Rieck, ist die Entsorgungssparte der Firmengruppe bisher auf 38 Mitarbeiter angewachsen. So renommierte Unternehmen wie Volkswagen, BMW, Toyota oder die Deutsche Post stehen auf Riecks Kundenliste.
Das Neusser Unternehmen deckt nahezu den gesamten Entsorgungsbereich ab - vom Aufstellen der Container bis zum Vertrieb der recycelten Rohstoffe. In fünf Sparten ist das Geschäft mit dem Schrott intern unterteilt: Entsorgung im Kfz-Werkstattbereich; Abbrüche, Asbest, Demontagen; Containerdienst; Werksentsorgung; Bauschuttentsorgung.
Dabei lebt Rieck vor allem von seiner Expertise im Umgang auch mit riskanten Stoffen. So gehören komplizierte Asbest-Entsorgungen genauso zum Angebot an die Kunden wie Abbrüche durch Fachleute oder Gefahrguttransporte. "Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig fortgebildet", sagt Rieck. Das ist vor allem auch für den Kunden wichtig. Rieck: "Der muss sich auf seinen Entsorger verlassen können - denn wenn mit dem Abfall Schindluder getrieben wird, haftet der Kunde."
Bei Rieck zeugen einschlägige Zertifizierungen davon, dass der Kunde sich in dieser Hinsicht nicht zu sorgen braucht. Darauf vertrauen auch Behörden, die etwa im letzten Jahr die 5000 Tonnen Asbest, die an der A57 gefunden wurden, von den Neussern beseitigen ließen. Riecks Experten übernehmen dabei nicht nur den Abtransport, sondern betreuen die gesamte Entsorgungskette.
Wo die Firma keine eigenen Experten zur Hand hat, wird mit anderen Entsorgungsfachbetrieben kooperiert. Für den Kunden ändert sich dadurch nichts - für ihn bleibt Rieck auch in solchen Fällen einziger Ansprechpartner und Rechnungssteller. Wie überhaupt Service bei Rieck groß geschrieben wird. "Der Kunde erklärt uns einmal sein Anliegen, und den Rest erledigen wir, ohne den Kunden ständig zu behelligen oder mit wechselnden Ansprechpartnern zu konfrontieren", erklärt Rieck.