Neuss: Hafen-Deal - Unterstützung vom Minister
Oliver Wittke spricht sich auf der Messe für die Option Krefeld-Neuss aus.
München/Neuss. Launig ging es zu bei der Talkrunde am Niederrhein-Stand der Expo Real in München. Die wirtschaftliche Potenz der Region war Thema, und alle Beteiligten hatten da einiges beizusteuern. Bei einem vielversprechenden Projekt aber hakt es: Die Beteiligung der Neuss-Düsseldorfer Häfen am Krefelder Hafen, von beiden Seiten so gewünscht und beschlossen, kann derzeit bekanntlich wegen des Einspruchs des unterlegenen Mitbewerbers aus Duisburg nicht umgesetzt werden; die Angelegenheit beschäftigt die Verwaltungsgerichte. Danach befragt, antwortete der Krefelder Hafendezernent Manfred Abraham zumindest nach außen hin gelassen mit dem Hinweis, auf hoher See und vor deutschen Gerichten sei man bekanntlich nie sicher. "Aber unsere Präferenz ist eindeutig die Neuss-Düsseldorfer Seite", so der Mann aus Krefeld.Oliver Wittke, NRW-Verkehrsminister, hatte schon zuvor geäußert, er finde es gut, dass Krefeld und Neuss/Düsseldorf zusammen gehen wollten. Demnach liegt auch die Präferenz des Ministers bei den Neuss-Düsseldorfer Häfen und nicht beim Hafen Duisburg, in dessen Aufsichtsrat er qua Amt - das Land ist zu einem Drittel Eigentümer - vertreten ist. Auf Nachfrage wurde der Minister nach der offiziellen Runde deutlicher: "Ich bin für eine Konzeption, in der die Zusammenarbeit von beiden Seiten gewünscht wird." Wittke will bis zum Jahresende eine neue Hafenkonzeption für das Land vorlegen. Da sei das Projekt von Krefeld und Neuss-Düsseldorf "hochattraktiv". Noch deutlicher, so der Minister, müsse er ja wohl nicht werden. Dennoch entscheidet zunächst einmal das Oberverwaltungsgericht.