Hafen: Investorensuche für Ingenhoven-Entwurf

Experten loben auf der Messe die Pläne. Laut Wirtschaftsförderer könnte es sofort losgehen.

München. Auf dem großen Wandbild mit der Luftaufnahme des Düsseldorfer Hafens zeigt ein Bildschirm ein benachbartes und doch ganz anderes Hafenareal: Wirtschaftsförderung, Stadthafen Neuss und Werhahn Immobilien präsentieren den Besuchern am Messestand "rheincity düsseldorf + partner" die neuen, kühnen Pläne für das Hafenbecken, die erst seit einigen Tagen bekannt sind.

Schon im vergangenen Jahr bot die Wilhelm Werhahn KG hier ihre lang gestreckten Flächen entlang der Rheintor- und Düsseldorfer Straße hin zum Hafenbecken als reizvolle Entwicklungsfläche an. Jetzt ist daraus in Verbindung mit den städtischen Flächen ein Gesamtprojekt geworden, das bei Umsetzung die Stadt wohl tatsächlich, wie es der Projekttitel verspricht, ans Wasser rücken lässt.

Alte Planungen sind teilweise aufgegriffen. So soll am Haus am Pegel ein neuer Platz direkt zum Wasser führen, er ist auch Anlegestelle für Passagierschiffe und Ausgangspunkt einer Hafenpromenade, die sich nach diesen Plänen zu beiden Seiten des Hafenbeckens 1 erstreckt.

Am Standort der Cretschmarhallen hat das Architekturbüro Ingenhoven und Ingenhoven ein markantes fünfgeschossiges Kopfgebäude mit spektakulärer Plattform über dem Hafenbecken entworfen, das sich wie ein Schiffsbug zwischen Innenstadt und Hafen erstreckt. Eine Fußgängerbrücke über die Batteriestraße erschließt die Innenstadt.

Als Nutzung sind Büros und Besprechungsräume sowie Gastronomie vorgesehen: ein Pendant zum Haus am Pegel schräg gegenüber. Dieses Kopfgebäude ist Ausgangs- oder Endpunkt eines neuen innerstädtischen Wohnquartiers vom Münsterplatz bis zum Wasser; eine Bebauung, die nach den Erwartungen der Planer beste Voraussetzungen hat, zu einer neuen Top-Wohnlage in Neuss zu werden. Folgt an der Uferpromenade das Greyhound Pier 1, das als Jugendzentrum von den Planungen unberührt bleibt. Daran anschließend soll Platz für Büros, Gastronomie und Praxen sein, in der Cretschmarhalle 4 ist ein Veranstaltungsraum mit Glasfassaden hin zum Hafenbecken vorgesehen. Dahinter könnte das Gymnasium Marienberg gleich noch eine Aula mit Mensa erhalten - zum Wasser hin komplett verglast.

An diesen Komplex schließt sich nach Norden hin das weitgehend ungenutzte Werhahn-Gelände mit insgesamt fast 40 000 Quadratmetern Fläche an. Bürokomplexe, Wohnen und Gewerbe sind hier vorgesehen.

Vom großen Wurf ist gestern viel die Rede, und Klaus Harnischmacher, Geschäftsführer der städtischen Stadthafen Neuss GmbH, spricht nicht ohne Stolz vom Haus am Pegel, das nun wie ein ins Wasser geworfener Stein Wellen schlage. Den Vorzug der einheitlichen Planung stellen alle Beteiligten heraus. Und Wirtschaftsförderer Andreas Galland vergisst nicht, den Gästen mitzuteilen, dass an diesem Standort schnell investiert werden kann: Die Flächen stehen zur Verfügung.