Wirtschaft: Optimismus zum Messestart

Die Stadt Neuss und der Rhein-Kreis präsentieren sich an zwei verschiedenen Ständen.

München. Mit Öffnung der Messetüren in München strömten die Besucher am Montag in die Hallen: Erster Tag der Expo Real, der weltweit größten Messe für Gewerbeimmobilien. Auch im zehnten Jahr ihres Bestehens hat sich die Messe vergrößert und bietet an drei Tagen 1845 Ausstellern aus 45 Ländern Platz.

Das Wachstum rührt vor allem von der stetig steigenden internationalen Nachfrage her: ein Kriterium auch für die regionale Wirtschaft. Selbstbewusst präsentiert sich auch wieder der Rhein-Kreis Neuss. Und wieder tut er dies an zwei, wenn auch fast benachbarten, so doch getrennten Ständen. Der Rhein-Kreis ist Teil des im bekannten, kräftigen Orangeton gehaltenen Gemeinschaftsstands "Standort Niederrhein", der neben dem Rhein-Kreis auch Krefeld und Mönchengladbach sowie den Kreis Viersen einschließt. Nur eben nicht die Stadt Neuss. Die präsentiert ihre Projekte wie gehabt am Stand der Stadt Düsseldorf mit dem Namen "rheincity düsseldorf + partner".

"An einem Stand wären wir noch erheblich stärker", sagt dazu spitz Landrat Dieter Patt, der die Angelegenheit aber dann doch nicht weiter kommentieren mag. "Wir betrachten das nicht als Problem", erklärt derweil einige Meter weiter der Chef der Neusser Wirtschaftsförderung, Andreas Galland, bei der Präsentation der Hafenprojekte den Gästen: "Hier können Sie sich über konkrete Investitionsprojekte informieren, nebenan erfahren Sie, warum es sonst noch so schön ist im Rhein-Kreis Neuss." Eine Ansicht, mit der die Kollegen sicher nicht ganz einverstanden wären.

Am Niederrhein-Stand jedenfalls beherrschte zum Start der Messe Optimismus die zahllosen Gespräche der Besucher und Aussteller und ebenso die öffentlichen Verlautbarungen. Da plaudert der Landrat angeregt über die Chancen, den Kreis als Hochschulstandort aufzuwerten, verweist auf die Ausschreibung des Landes für weitere Fachhochschulen im technischen Bereich. "Ich glaube, wir haben da keine schlechten Aussichten", sagt Patt und deutet an, auch dies könne ein Projekt in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft werden.

Diese Zusammenarbeit ist es auch, die IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Porschen gern lobt. Den gemeinsamen Auftritt von Wirtschaft und Politik erhebt er gleich zum "Markenzeichen des Niederrheins". Und das noch dazu in guten Zeiten: "Wir haben ein konjunkturelles Allzeithoch, aber so toll wie im Augenblick war es noch nie."

Folgt schließlich der Verweis auf das im Vergleich zu den Metropolen "sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis." Da kann Verkehrsminister Oliver Wittke mit seiner Charakterisierung der Region als "eine der Perlen des Wirtschaftslebens in NRW" kaum noch trumpfen. "Was heißt hier eine der Perlen?", fragt Grevenbroichs Bürgermeister Axel Prümm da seinen Gesprächspartner leise. Optimismus ist eben gut vertreten an diesem Tag an diesem Stand.