Neuss: Innenstadt im Gesamtkontext

Die Entscheidungen über Bauvorhaben Batteriestraße und Romaneum werden ins neue Jahr vertagt.

Neuss. Die Verkehrsberuhigung der Batteriestraße, die Anbindung des Rheinpark-Centers über die Hammer Landstraße, die Entwicklung der Galopprennbahn und die Erschließung des geplanten Romaneums auf dem ehemaligen Busbahnhof.

"Das gehört doch alles irgendwie zusammen und daher in einen Gesamtkontext", meinte Michael Klinkicht von den Grünen nach fast dreistündiger Debatte in der Sitzung des Planungsausschusses.

Das war der Durchbruch. Jetzt werden sich die Politiker im Februar in einer Sondersitzung mit den innerstädtischen Bauvorhaben intensiv und ausschließlich befassen, ehe Entscheidungen getroffen werden. Vor allem das Verkehrskonzept für die Batteriestraße brachte die Ausschussmitglieder zum Nachdenken.

Eigentlich sollte die Verwaltung für die viel befahrene Straße auf Basis einer Verkehrsberuhigung ein Entlastungskonzept erarbeiten, das die Verkehrsmenge auf rund 10.000 Autos am Tag halbiert.

Doch Verkehrsplaner Ferdinand Birke hat auch einen "Prognosefall" erarbeitet, der eine "Unterbrechung" von Rheintor- und Batteriestraße vorsieht und den Verkehr stattdessen über Hafen- und Rheinstraße umleitet - alles vor dem Hintergrund, das ein sechsspuriger Ausbau der A57 ohnehin zu einer Entlastung der Innenstadt führe.

Diese anfangs utopisch erscheinende Variante rückt nun wieder in den Fokus der Politiker. "Mehr Mut", forderte Reiner Breuer (SPD) und stellte sich bereits einen attraktiven Hafenkopf mit idyllischer Flaniermeile vor. Auch Bernhard Pickert-Goldenbogen (Linke) konnte sich mit dieser Idee anfreunden und gab zu bedenken: "Man könnte die Batteriestraße ja von 22 bis 8 Uhr freigeben."

Wenig wahrscheinlich ist seit Mittwochabend der Bau einer Fußgängerbrücke vom Rheinischen Landestheater zum geplanten Romaneum, um einen gefahrenfreien Zugang zum Parkhaus Tranktor zu gewährleisten.

Dabei kann man nicht behaupten, Peter Sprinker vom Planungsbüro Schüßler hätte sich die Arbeit leicht gemacht. Gleich sechs Brücken-Varianten hat er auf dem Reißbrett entworfen, die gradlinig, als L- oder S-Form den RLT-Vorplatz mit dem Kehlturm verbinden oder direkt in das erste Obergeschoss des Romaneums führen. Doch unter dem Strich sei der Umbau des Trampelpfades über die begrünte Mittelinsel zu einer sicheren Fußgängerquerung immer noch die beste und kostengünstigste Lösung.