Neuss ist fürs Fest gerüstet

Versammlung: Joachim I. Goetz verteilt beim Königsehrenabend in der Stadthalle fast 2000 Orden an die Schützen.

Neuss. Ruhe mahnte Thomas Nickel in seiner Begrüßungsrede an, Ruhe und Aufmerksamkeit. Vor einer Woche beim Oberstehrenabend war es ihm und vielen anderen Schützen viel zu unruhig in der Stadthalle. Daher hatte der Schützenpräsident am Samstagabend zum Königsehrenabend extra eine Glocke mitgebracht. Um es vorweg zu sagen, sie kam so gut wie gar nicht zum Einsatz.

Zuvor war das Komitee unter dem Spiel des Musikvereins Holzheim in die Stadthalle eingezogen. In seiner Rede ging Schützenchef Thomas Nickel auf das bevorstehende Schützenfest ein: "Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen oder stehen unmittelbar vor dem Abschluss." Das hob die Stimmung im Saal.

Nach einer Gesangseinlage ergriff Komiteemitglied Martin Flecken das Wort, der die Laudatio auf den Schützenkönig hielt. Beide - Flecken und S.M. Joachim I. - sind Mitglieder des Schützenlustzuges "Nur so". Sie kennen sich seit Jahren und sind eng befreundet. So war es nicht verwunderlich, dass Flecken die Laudatio auf seinen Freund hielt. "Wenn man so lange befreundet ist, glauben viele, dass es leicht ist, eine Laudatio zu halten. Weit gefehlt. Man kennt und weiß so vieles, auch Dinge, die nicht für jedermann bestimmt sind, so dass man sehr gut überlegen muss, was man hier kundtut."

Flecken zog Parallelen der Neusser Schützenregentschaft zum englischen Königshaus, meinte dann aber: "Wie gut, dass wir in Neuss keine englischen Verhältnisse haben. Wie langweilig wäre das? Seit Jahrzehnten nur einen König, nur einen Orden! Nein, das wollen wir nicht."

Dann trat König Joachim I. ans Mikro. Schon im ersten Satz machte er deutlich: "Ich bin ein sehr glücklicher König." Viel Beifall folgte.

Als Geschenk an seine Schützenfreunde hatte Joachim Goetz die wertvolle Königskette um einige Platten erweitern lassen, so dass sich jetzt alle Corps auf der Kette wiederfinden. Der Königsorden ist ein sehr persönliches Geschenk: Er zeigt bei Goetz Elemente seiner Herkunft, deutet auf den letztjährigen 30. Hochzeitstag (an dem Tag holte Goetz den Vogel von der Stange) und stellt eine Ziffer "3" dar, die an seine drei schützenbegeisterten Kinder erinnert.

Nach seiner Rede verlieh der König Orden an die Schützen - 2000 Stück an diesem Abend. Im Anschluss zog das Regiment im Schein der Pechfackeln durch die Stadt.