Neuss: Joseph-Beuys-Schule eröffnet Berufsorientierungsbüro

Den Schülern bietet es eine neue Anlaufstelle, um alles rund um die Bewerbung zu üben.

Neuss. Fußballer, Polizist, Architekt. Bei der Frage nach ihrem Berufswunsch liegt die Antwort vielen Schülern schnell auf der Zunge. Nicht immer sind diese Berufe jedoch zu verwirklichen. Damit ihre Schüler schon früh - und qualifiziert - an den späteren Ernst des Lebens herangeführt werden können, hat die Joseph-Beuys-Schule seit Freitag ein BOB: ein Berufsorientierungsbüro, das zweite im Rhein-Kreis Neuss. Vier weitere werden in diesem Jahr folgen.

"Die Möglichkeiten sind extrem vielseitig", sagt Berufseinstiegsbegleiter Andreas Becker. "Wir werden unter anderem Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche üben, zwischen Betrieb und möglichen Praktikanten vermitteln." Außerdem soll es Vorträge von Unternehmern und Lehrlingen geben. Nicht nur Schüler, sondern auch Eltern können sich beraten lassen.

Die Ganztagsförderschule hat Klassen von eins bis zehn, hauptsächlich die oberen Klassen sollen von dem Angebot profitieren können. "Das BOB wird aktiv in den Stundenplan integriert", erläutert Becker. Das Büro ist aber auch zu festen Zeiten besetzt, so dass Schüler immer einen Ansprechpartner haben. Das Ziel: quasi für jeden Topf den passenden Deckel zu finden. "Wir wollen nicht nur die Schüler auf den Betrieb vorbereiten, sondern auch den Betrieb auf den Schüler." Damit nachfolgenden Praktika nichts im Wege steht.

Das Angebot kommt bei den Schülern an, sie wollen das BOB nutzen. "Ich weiß nur ungefähr, was in eine Bewerbung gehört", gibt Siebtklässler Kai (13) zu und zählt auf: "Bild, Lebenslauf, was man gut kann." Er will sich später auf den Landschaftsbau spezialisieren. Bei Siebtklässler Tony ist der Berufswunsch breiter gefächert: "Anlagetechniker oder irgendwas mit Musik und Filmen."

Die beiden haben aktiv bei der Einrichtung des BOB-Raums, der früher ein einfacher Klassenraum war, mitgeholfen und Möbel aufgestellt. Finanziert wird das Projekt von Sponsoren und auch mit 5000 Euro von der Regionalagentur NRW der Bundesagentur für Arbeit. Becker erzählt: "Seit Februar planen wir die Eröffnung des BOBs."

Zwei Monate lang habe er fast täglich mögliche Sponsoren angerufen und unzählige E-Mails geschickt, damit das Büro sein jetziges Aussehen erhalten konnte: Es gibt Recherche-Computer, einen großen Schreibtisch für Vorstellungsgespräch-Simulationen und viele Schränke mit Info-Ordnern.