Nach Gewalttaten in Neuss CDU fordert Aufklärung über Jugendbanden

Neuss · Die Serie an von Jugendlichen begangenen Gewaltdelikten in Neuss beschäftigt die CDU, die unter anderem eine ämterübergreifende Task Force ins Gespräch bringt.

Immer wieder machte die Polizei zuletzt Gewalttaten von Jugendlichen öffentlich.

Foto: dpa/David Inderlied

(jasi) Faustschläge gegen einen Obdachlosen, drei 16-Jährige, die einen Imbiss-Betreiber brutal überfallen – fünf Jugendliche, die am Nixhütter Weg auf einen 19-Jährigen einprügeln: Immer wieder ist es in den vergangenen Wochen und Monaten zu brutalen Übergriffen gekommen, die von Heranwachsenden begangen wurden. Das ruft nun die CDU auf den Plan, die ein „klares Lagebild“ fordert, das ämterübergreifend erstellt werden müsse. Auf dieser Grundlage will sie der Jugendkriminalität zielgerichtet entgegenwirken. „Das Bild ist aktuell sehr diffus. Nähere Erkenntnisse, wer die Täter sind, ob es Einzelpersonen sind, eine oder mehrere feste Gruppen, ob mehrere Taten von denselben Tätern verübt wurden, ist nicht bekannt. Ebenso wenig, ob die Täter aus Neuss kommen und welche Hintergründe sie haben“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende, Sven Schümann, der unzufrieden mit der aktuellen Informationslage ist.

„Wir brauchen ein klares und transparentes Lagebild, um den negativen Entwicklungen zielgenau mit Polizei, Jugendhilfe, Schulen und eventuell Integrationsarbeit entgegenwirken zu können“, ergänzt der CDU-Parteivorsitzende Axel Stucke. Auch ist ihm wichtig, dass für die Bürgerinnen und Bürger Transparenz geschaffen wird: „Die Menschen müssen wissen, was in unserer Stadt passiert, was aber auch nicht. Die aktuelle undurchsichtige Lage schafft ein Unsicherheitsgefühl und schürt Ängste.“ Den Prozess zur Aufarbeitung will die CDU in der kommenden Sitzung des Haupt- und Sicherheitsausschusses noch im März beginnen. In einem ersten Schritt soll die Verwaltung durch das Ordnungsamt, die Jugendhilfe, Streetworker, die Schulverwaltung und die Stadtwerke in der Sitzung über die bisherigen Erkenntnisse berichten. Auch soll die Polizei zu der Sitzung hinzugeladen werden.

„Weitere Schritte können dann auf Grundlage der Berichte abgestimmt werden. Wir können uns gut eine ämterübergreifende Task Force vorstellen, die die Erkenntnisse über die Jugendkriminalität weiter ausarbeitet und Gegenmaßnahmen initiiert und koordiniert“, skizziert Thomas Kaumanns, stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.

(jasi)