Neuss: Kein Heimweh in China

Vier Neusser Schüler haben ein achtwöchiges Praktikum in Foshan absolviert.

Neuss. "Es war erst einmal alles neu für uns", fasst die Schülerin Madleine Smichi ihren Aufenthalt in China zusammen. Sie und ihre Mitschüler Lysanne Koxholt, Nicole Oleimeulen und Julian Fietz haben ein achtwöchiges Praktikum in Foshan (Südchina) absolviert.

Neben einem intensiven Sprachkurs haben die Neusser Schüler einen Einblick in chinesische und deutsche Unternehmen in China gewonnen, Land und Leute kennengelernt und völlig neue Speisen gegessen. "Ich habe angenommen, dass sie nach zwei Wochen zurückkehren. Aber zum Glück habe ich die Wette verloren", sagt Ernst Bizer, Leiter des Berufsbildungszentrums Weingartstraße.

Gleich zu Anfang haben sich die Deutschen einen kleinen Fauxpas geleistet: "Du darfst die Stäbchen nach dem Essen nicht in die Schale legen. Das bedeutet nämlich, ein Verwandter von dir ist gestorben", erklärt Fietz. Überhaupt war das Essen für die Schüler ungewohnt: "Es gab zwar Gemüse und Obst zu essen, aber auch Tauben, Frösche, Maden oder Heuschrecken", sagt Smichi. Katzen und Hunde fanden sie hingegen nicht auf ihrem Teller, das sei ein Vorurteil.

"Die chinesischen Schüler leben und lernen in der Schule. Es gibt die Pflichtstunde Mittagschlaf und das Gelände ist eingezäunt", berichtet Smichi.

In Foshan haben die Schüler Einblicke in die Arbeit eines Keramik-Unternehmens gewonnen. "Wir haben Markt-Untersuchungen durchgeführt und die Preise für einen Export nach Deutschland erfragt", so Fietz. In Berichten haben sie alles dokumentiert und auch ein bisschen Business-Chinesisch gelernt.

Drei Lehrerinnen und eine Köchin wurden extra für die deutschen Gäste engagiert.

Es gab auch Zeit für Ausflüge: Die Schüler haben die Verbotene Stadt in Peking und die Chinesische Mauer besichtigt und Kung Fu ausprobiert. Heimweh gab es nicht, im Gegenteil: "Die Chinesen haben uns sehr herzlich aufgenommen. Wir wären gern länger geblieben und kommen auf jeden Fall nochmal wieder."