Neuss: Kirmes mit der „Weltneuheit“: Schaukeln bis auf 45 Meter Höhe

Montagabend rücken die großen Fahrgeschäfte an / 280 Aussteller an der Straße und auf dem Platz

Neuss. Noch bevor das Schützenfest beginnt, ist Kirmes. Das war so, das wird auch in diesem Jahr so sein. Und so starten denn auch am Freitag punkt 17 Uhr mit dem Fass-anstich an der Hammer Landstraße Fahrgeschäfte und Schießbuden, Kettenkarussell und Geisterbahn.

Seit Tagen wird auf dem Kirmesplatz aufgebaut. Buden und Wohnwagen, Schiffsschaukel und Kristallpalast stehen schon. Die großen Fahrgeschäfte fehlen noch, richtig hektisch wird es auf dem Platz in den Nacht von heute auf morgen werden. Dann rücken die "Großen" an. Wieder einmal wartet Neuss mit einer "Weltneuheit" auf. Präsentiert werde, so Willi Schlabbers, der beim Ordnungsamt der Stadt seit 28 Jahren für die Kirmesorganisation zuständig ist und sich den Beinamen Kirmesarchitekt erworben hat, die höchste Schaukel der Welt. Die trägt den prägnanten Namen XXL, ist 45 Meter hoch und bietet nach Meinung der Stadt die ultimative Flughöhe, verbunden mit freier Sicht nach unten. Damit der Schaukelspaß ein wenig gesteigert wird, sind noch einige Dreher eingebaut.

Auf dem fünf Hektar großen Platz und auf den beiden Seiten von Hammer Landstraße und Langemarckstraße werden 280 Buden, Stände, Geschäfte, Karussells aufgebaut. Der Name Neuss zieht, obwohl eine kurze Fünf-Tage-Kirmes für die Schausteller eigentlich gar nicht attraktiv ist. Ordnungsdezernent Ernst-Horst Goldammer jedenfalls erwartet optimistisch "fast eine Million Besucher".

Auf der Kirmes, so berichten es der "Kirmesarchitekt" und Luise Schliebs, die Vorsitzende des Neuss-Grevenbroicher Schaustellervereins, setzt man jedenfalls auf die Mischung von traditionellen Angeboten und Hightech-Attraktionen. Die Familienachterbahn "Berg und Tal" ist wieder einmal - statt der Wildwasserbahn - dabei, aufgebaut wird Toboggan, Deutschlands älteste "reisende" Rutschbahn aus dem Jahr 1907, eine neue Etagen-Geisterbahn mit vibrierenden Gondeln ist angekündigt, und in "Imagination" läuft der Besucher mit einer Spezial-Prismabrille über eine verwinkelte Strecke. Zur Mutprobe dürfte neben dem Schaukelerlebnis der besonderen Art wohl auch eine "Panic"-Fahrt werden: 100 Kilometer pro Stunde schnell, mit frei baumelnden Beinen auf 40 Meter Kreisfahrt, teilweise auf dem Kopf.

Spezielles für Kinder, reichlich Angebote gegen Hunger und Durst und nicht zuletzt 13 Toilettenanlagen - eine behindertengerechte gegenüber dem früheren Stadtwerke-Gebäude - gehören ebenso zum Angebot.

Und die Preise? Eigentlich habe sich nichts geändert, sagt Luise Schliebs. Die Fahrpreise seien gleich geblieben, und das Bier werde pro Glas für einen bis 1,50 Euro angeboten.