Neuss: Mittelaltermarkt - Von Gauklern und Steinmetzen

800 Jahre: Mittelaltermarkt rund um das Quirinus-Münster.

Neuss. Imposant ist es, wiedererkennbar für jeden. Im Herzen der Stadt steht eine der bedeutendsten spätromanischen Kirchen am Niederrhein, das Quirinusmünster. Am Freitag, 9. Oktober, jährt sich seine Grundsteinlegung zum 800. Mal.

Deshalb kam Neuss Marketing auf die Idee, das alte Zentrum der Stadt rund um St. Quirin für drei Tage in die Zeit des Baumeisters Wolbero und seiner Steinmetze, Zimmermänner und Bauhütten zu versetzen. Auf dem Münsterplatz und dem Freithof können die Besucher vom 9. bis zum 12. Oktober Handwerksmeister und fahrende Gesellen bei der Arbeit erleben oder Waren des mittelalterlichen Alltags kaufen: Messer, Gefäße, hölzernes Besteck, aber auch Silberschmuck, feine Tücher oder Haarspangen.

Vor dem historischen Zeughaus tragen Ritter in schwerer Rüstung (im Fachjargon Vollplatte genannt) oder Kettenhemd und Schwert ihre Kämpfe aus. Dazu spielen Gruppen wie die Streuner oder Sandsack mittelalterliche Musik. Musikanten, Feuerspucker, Vagabunden und Gaukler treten auf dem Freithof auf. Für Kinder gibt es dort auch ein Karussell, das es in der Art schon im Mittelalter gab, mit Handkurbel versteht sich.

Zur Stärkung bieten Händler frische Backwaren an und - ganz nach mittelalterlicher Lebensart - Ferkel am Spieß. Was nicht fehlen darf: würziges, leckeres Altbier. Denn schon um 1400 war das Bier in Neuss Grundnahrungsmittel und bekömmlicher als Brunnenwasser.

Um die Atmosphäre zu erhalten, bleibt die Gegend rund um das Münster an den drei Festtagen autofrei. Passend dazu wird am Samstag die Pferdesegnung im Münster durch Oberpfarrer Guido Assmann zu einer Riesenschau, denn die Tiere werden in einer Prozession von der Rennbahn zum Münster geleitet.

Das Fest beginnt am Freitag um 17 Uhr.