Neuss: Nur neun Schuss - Neuer König ist Hermann-Josef II
Vogelschießen: Der Allgemeinarzt aus Holzheim hatte gestern keinen Konkurrenten am Schießstand.
Neuss. Der neue König kommt direkt zur Sache. "Dass ich allein geschossen habe, wollen wir schnell vergessen." Das sei schließlich das Problem der anderen, erklärt er und bekommt dafür schon Beifall. Für Hermann-Josef Verfürth, Grenadier aus dem Zug "Promenademischung", gilt: "Ich wollte König werden, und jetzt bin ich es."
Nur eine Viertelstunde vorher: Der Allgemeinarzt (59) aus Holzheim zeigt sich an diesem Abend zielsicher und holt unter großem Applaus mit einem Volltreffer schon beim neunten Schuss den Vogel von der Stange. Die Sonne bricht durch, der Schütze wird, wie sich das gehört, auf die Schulter gehoben, und kurz darauf proklamiert ihn Schützen-Präsident Thomas Nickel zu Hermann-Josef II. Die Königin heißt Elisabeth, die, so verrät es ihr Mann, als "Kölsches Mädche" unbedingt Tanzmariechen werden wollte. "Jetzt ist sie Königin, und das ist besser."
So schnell geht’s. Alle Aufmerksamkeit den neuen Majestäten. Der gewesene König HorstII Dvorak gratuliert herzlich, Thomas Nickel hat ihm bereits die Kette abgenommen. Als "strahlendes, in sich ruhendes Königspaar" hat der Präsident der Neusser Bürger-Schützen die Majestäten 2007/08 zuvor gewürdigt.
Statt HorstII. nun also Hermann-JosefII. Erster neuer König dieses Abends auf der dicht gefüllten Rennbahn ist er allerdings nicht. Die Edelknaben haben schon vorher ihren Besten gekürt: Nach einem spannenden Wettkampf hat Philipp Badort (12) mit dem 75. Schuss aus dem Luftgewehr gesiegt. Stolz lässt er sich in das Festzelt tragen, auf den Schultern wie der große König. Philipp ist vorbelastet, schließlich war Opa Franz Josef Badort vor sechs Jahren Majestät der Neusser Schützen.
Die Kameraden des Zuges "Papas Stolz", indem Philipps Vater Armin aktiv ist, stehen Spalier. Sie kennen das schon. Zum dritten Mal hintereinander ist einer von ihnen Vater des Edelknabenkönigs: "Hattrick, kommentiert ein Schütze von "Papas Stolz", und: Seinen Namen trage der Zug ja wohl zu Recht.