Dormagen: Liste gegen die Linienführung 886
Kinder haben in den Sommerferien Unterschriften gesammelt.
Dormagen. Eine Liste mit 134Unterschriften erhielt jetzt Stadtbus-Geschäftsführer Ulrich Pfister. Das Besondere daran: Die Unterschriften wurden alle von drei Kindern aus Rheinfeld gesammelt. Maike Sollik (12) und die beiden Geschwister Michelle (12) und André (11) Kolfenbach hatten in der Zeitung gelesen, dass die Linien 886 und WE2 in ihrem Ort eine neue Streckenführung erhalten.
Ab Januar 2009 werden die Busse über die Piwipper Straße bis zur dort vorhandenen Wendeschleife fahren. Dabei kommen sie auch an den Wohnhäusern der drei Kinder vorbei, die sich deshalb Sorgen machen.
"Weil hier so viele Kinder wohnen, die auf der Straße spielen und weil bei uns sowieso viel Autoverkehr ist, sind wir gegen diese Linienführung", schrieben sie in einem Brief an den städtischen Kinderbeauftragten Klaus Güdelhöfer.
Um ihrer Forderung zusätzlichen Nachdruck zu verleihen, starteten sie in den Sommerferien die Unterschriftensammlung. "Ich finde es toll, wenn Kinder sich so für ihre Interessen engagieren", freute sich Güdelhöfer über die Aktion. Er vereinbarte ein Treffen mit Pfister, der jetzt eine Stunde lang ausführlich mit den Kindern über die neue Linienführung diskutierte.
"Es gibt leider keine andere Fahrtmöglichkeit für die Buslinien, da die angrenzenden Straßen für Busse zu eng sind", erläuterte der Stadtbus-Chef. Am Ende konnten die Kinder seine Position verstehen.
"Auch wenn wir mit unserer Aktion leider keinen Erfolg hatten, konnten wir in dem Gespräch mehr über die Gründe erfahren", meinte Maike Sollik. "In vielen anderen Fällen hatten Kinder bei uns mit ihren Anregungen schon Erfolg", macht Güdelhöfer deutlich. "Die UN-Kinderkonvention garantiert Kindern das Recht auf Beteiligung - und dieses Recht wollen wir in Dormagen ernst nehmen."