Neuss: Regenwasser, Lüftung - An der Rennbahn wird es teurer
Das Gesamtprojekt Rennbahnpark mit neuem Gebäude ist jetzt auf 6,8 Millionen Euro geschätzt.
Neuss. Die gute Nachricht gibt es auch. Die Abbrucharbeiten an der Rennbahn werden günstiger als erwartet. 200 000 Euro kosten Abriss und Schuttentfernung von Tribüne, Rennvereingebäude und Da Capo samt Wettbüro. Andere Kosten aber sind noch vor Beginn der Bauarbeiten gestiegen.
So wird das elegante, langgestreckte Gebäude, das Raum für Rennverein, eine Bürgerhalle und die Gastronomie samt großer Dachterrasse bietet, nun 3,4 statt 2,7 Millionen Euro kosten. Das liegt nach Auskunft von Wirtschaftsförderungschef Andreas Galland allein an der Haustechnik: Die Lüftungsanlage muss deutlich größer werden als noch im Sommer gedacht.
Zusätzliche Kosten ergeben sich auch aus dem Regen, der auf der großen Dachfläche niedergehen wird. Dieses Regenwasser wird, ebenfalls anders als erwartet, nicht einmal teilweise im Gelände am Gebäude versickern. Es muss vielmehr in einen bereits bestehenden Schacht geleitet und über mehrere 100 Meter zur Obererft geleitet werden. Eine Hebeanlage und ein separat zu erstellender Abwasserkanal kommen zusätzlich auf die Rechnung.
Eher kleinere Zusatzkosten ergeben sich aus der Organisation des Großprojektes in städtischer Regie. Da Gebäudemanagement wie Grünflächenamt nach Auskunft der Wirtschaftsförderung sehr stark ausgelastet sind, wurde für 30 000 Euro ein Landschaftsarchitekt als externer Oberbauleiter verpflichtet. Für den Hochbau hat die Stadt den Bauverein als Projektsteuerer verpflichtet. Kosten: 82 000 Euro.
Die Gesamtkosten belaufen sich jetzt auf 6,8 Millionen Euro. Unverändert steht der Zeitrahmen. Das Innenareal wird bis zum Schützenfest fertig sein, das neue Haus und der dann einheitlich gestaltete Platz bis zum Globe bis November 2009.
Ab Januar 2010 ist dann die Neuss Marketing GmbH für die Vermarktung zuständig. Im Wirtschaftsausschuss sollte Peter Rebig, Chef der neuen Gesellschaft, erste Überlegungen zur Vermarktung darlegen, so wies es die Tagesordnung aus. Doch daraus wurde nichts. Rebig betonte zwar, man sei dabei, "ein realistisches Restaurationskonzept herunterzubrechen" und plane, den künftigen Rennbahnpark als grüne Lunge an die Stadt heranzubringen.
Ansonsten aber konnte er den Ausschussmitgliedern nichts berichten. Die reagierten verwundert bis irritiert. Hans Mietzen, früher Presseamtsleiter und jetzt ins Marketing-Ressort gewechselt, sprang mit Hinweisen zur möglichen Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf bei der "Caravan" ein.
Der Ausschuss jedenfalls erwartet nun von Peter Rebig bis zum Februar einen schriftlichen Bericht zu einem Konzept und dessen zeitlicher Umsetzung. Die Vermarktung eines solchen Geländes, so der dezente Hinweis, brauche ja wohl einen deutlichen Vorlauf.