Standort und Finanzierung Offene Fragen bei Planung für Lkw-Autohof in Neuss

Neuss · Um die Sauberkeit in Gewerbegebieten zu verbessern, prüft die Stadt Flächen für einen Lkw-Autohof. Der Wirtschaftsdezernent zeigt sich wenig optimistisch.

Ein Autohof für Lkw ist für Neuss im Gespräch. Damit soll die Sauberkeit in Gewerbegebieten verbessert werden.

Foto: Kandzorra, Christian

(jasi) In der Diskussion um einen möglichen Autohof für Lkw auf Neusser Stadtgebiet gibt es den ersten Erwartungshaltungs-Dämpfer. In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses machte der Beigeordnete Frank Gensler jetzt deutlich, dass schon die Suche nach einem geeigneten Standort eine Herausforderung sei. Und selbst wenn die Suche erfolgreich ist, bei der sich Gensler eher „mitteloptimistisch“ zeigt, stehe die Frage im Raum: Wer soll das überhaupt bezahlen? Das Betreiben einer solchen Anlaufstelle sei nämlich keineswegs ein Geschäftsmodell. „Sonst hätten sich Betreiber von Autohöfen schon bei der Wirtschaftsförderung gemeldet“, so der Kämmerer, der seinen Einwurf in die Kategorie „Erwartungsmanagement“ einordnete.

Dass überhaupt über einen Lkw-Autohof debattiert wird, ist der Situation in manchen Neusser Gewerbegebieten geschuldet. Weil es dort immer wieder zu Beschwerden kommt, sollte die Stadt darlegen, mit welchen Hebeln die Sauberkeit dort verbessert werden kann. Eine Lösung, so legte die Stadt für den Ausschuss offen, könnte die Schaffung eines ebenjenen Lkw-Autohofs sein. In diesem Zusammenhang seien derzeit insbesondere private Flächen in Prüfung. „Die Suche fokussiert sich nach den Ergebnissen der bisherigen Gespräche und aufgrund der Verkehrsanbindung auf das Gewerbegebiet Süd“, so die Stadt. Ein Autohof werde als möglicher Lösungsansatz verfolgt, da auch seitens der AWL das Nächtigen von Lkw-Fahrern als maßgebliche Ursache von Verschmutzungen von Gewerbegebieten ausgemacht wurde. Entsprechend habe das Amt für Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit den für das Thema Verkehr zuständigen Fachstellen die Suche nach einem oder mehreren geeigneten Flächen für einen Lkw-Autohof intensiviert.

Stefan Müller (CDU) bietet in der Autohof-Frage der Stadt derweil seine Hilfe an. „Ich selber habe in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit Mineralöl-Gesellschaften Autohöfe gebaut“, so der Stadtverordnete. Der Betrieb – unter anderem mit Duschen und Essensangeboten – sei gewiss kein leichter, „aber aufgrund der aktuellen Situation sollte man sich wenigstens auf den Weg machen“, so Müller. Seine Kontakte in der Branche wolle er der Stadt gerne zur Verfügung stellen.

Aus Sicht der Neuss-Düsseldorfer Häfen hält sich die Verschmutzung – zumindest im Hafengebiet – in Grenzen. Wenn Verunreinigungen durch parkende, über Nacht verbleibende Lkw entstehen, dann ergeben sich diese daher aus Sicht der Verantwortlichen durch Fremd-Lkw beziehungsweise Fahrzeuge von der Autobahn, die Übernachtungsmöglichkeiten suchen.

(jasi)