Neuss: Zog-Zog läutet heiße Phase ein
In der nur mäßig gefüllten Stadthalle sprechen sich die Bürgerschützen erneut für das Fest aus.
Neuss. Im Foyer der Stadthalle bereiteten sich die Musiker des Tambourscorps Concordia Holzheim auf den Einzug vor. Mit einigen Minuten Verspätung marschierten sie in die Halle ein. Es waren kaum 200 Plätze belegt. Der Präsident des NBSV Thomas Nickel begrüßte die Neusser Bürger und Bürgersöhne.
In seiner kurzen Ansprache erwähnte der Präsident, dass die Bürgerversammlung das höchste Gremium der Neusser Schützen sei und seit 1836 darüber zu befinden habe, ob denn in sechs Wochen das traditionelle Schützenfest stattfinden soll. "Kein Biwak im Rosengarten, kein Heimgeleit, keine Zuschauer am Straßenrand, keine lange Partynacht: Zog-Zog ist der stille Star, ein Abend der leisen Töne. Bei keiner anderen Gelegenheit erfährt der Besucher mehr über die Neusser Schützenseele als bei der Versammlung der Neusser Bürger und Bürgersöhne", sagte der Schützenpräsident.
Schon sehr frühzeitig kam Komiteemitglied Heinz Welter zu dem Schluss: "Mehr als 5500 direkt betroffene, frustrierte Schützen wären eine Katastrophe." Auch könnten die Schützen das über ein Jahr lang angesparte Geld nicht ausgeben - immerhin gibt jeder im Schnitt 500 Euro aus. Welter hatte so gut wie keine Argumente gegen ein Fest, dafür umso mehr für die Veranstaltung, die am 28. August beginnt. So war es nicht weiter verwunderlich, als Welter fragte: "Sollen und wollen wir in sechs Wochen unser geliebtes Schützenfest feiern?" Ein deutliches Zog-Zog hallte ihm entgegen. Der Schützenchef protokollierte, dass niemand im Saal gegen das Schützenfest gestimmt hatte. Stolz präsentierten Thomas Nickel, Bürgermeister Herbert Napp, Oberst Heiner Sandmann und Heinz Welter dann das Plakat zum Fest.