Nievenheimer Straße in Norf wird mit Kreisverkehr versehen
Bei der Erschließung des Neubaugebietes setzt die Stadtverwaltung auf die Vorzüge, die ein Kreisel mit sich bringt. Sein Baubeginn ist offen.
Norf. An der Nievenheimer Straße im Stadtteil Norf entsteht ein Neubaugebiet mit einem Altenheim und Angeboten für betreutes Wohnen sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern — und ein neuer Kreisverkehr. Er wird Nummer 29 im Neusser Stadtgebiet sein, seit in den 1990er Jahren die ersten Rondelle an Rheintorstraße und Hamtorwall gebaut wurden.
„Kreisverkehre sind eine gute und sichere Alternative zu Ampeln“, sagt Planungsdezernent Christoph Hölters. Wartungs- und Betriebskosten für Geräte und Bedienungsprogramme würden komplett entfallen. Die Kreisel sorgten überdies für einen besseren Verkehrsfluss und erhebliche geringere Lärmbelästigungen. „Weil in verkehrsarmen Zeiten niemand vor der roten Ampel stehen muss“, erläutert Hölters.
Weiterer Vorteil der Kreisverkehre: Sie hätten eine verkehrsberuhigende Wirkung. „Bei einer grünen Ampel neigen Autofahrer dazu, ihr Tempo beizubehalten“, sagt Hölters. Durch die verschwenkten Straßenführungen im Kreisverkehr müssten sie dagegen zwingend vom Gaspedal gehen. Deshalb seien Kreisverkehre gerade an Überland- und Umgehungsstraßen wie eben der Nievenheimer Straße sinnvoll. „Sie markieren den Ortseingang viel deutlicher als es eine Ampel tun würde“, so Hölters. Schön bepflanzt und ansprechend gestaltet würden sie sich zudem besser ins Stadtbild einpassen und Besucher im Ort willkommen heißen, ergänzt er. Aber auch beim Thema Verkehrssicherheit seien Kreisel erste Wahl. „Durch das Absenken der Geschwindigkeit entsteht Blickkontakt zwischen allen Verkehrsteilnehmern. Das macht die Straßenquerung für Fußgänger und Radfahrer sicherer. Rote Ampeln können leider übersehen werden“, erklärt Christoph Hölters.
Zuletzt hatte die Stadt an der Kruppstraße in Derikum einen Kreisverkehr eröffnet. „An der Kreuzung war es immer wieder zu Unfällen gekommen. Deshalb haben wir uns dort für einen Kreisel entschieden“, erklärt Hölters.
Nicht immer sei es in bestehenden Wohnvierteln möglich, Kreisverkehre zu realisieren, „Sie brauchen erheblich mehr Platz als Ampelkreuzungen“, erläutert der Planungsdezernent. Auch wenn es nicht gleich ein solcher Mega-Kreisel sein muss, wie der vor zwölf Jahren an der Kreuzung der Bonner Straße (B 9) mit der Jagenbergstraße von der Stadt und Straßen NRW gemeinsam gebaute. Der größte Kreisverkehr auf Neusser Stadtgebiet hat einen Außendurchmesser von rund 40 Metern.
Vor allem in Neubaugebieten setzt die Stadt nur noch auf Kreisverkehre. So gäbe es etwa im neuen Teil von Allerheiligen überhaupt keine Ampeln, berichtet Hölters.
An der Nievenheimer Straße in Norf bedürfe es einer Sonderlösung, um den Kreisverkehr als Bindeglied zwischen Neubaugebiet und bestehender Bebauung zu installieren. Der Mittelpunkt des Kreisels müsse in Richtung Neubaugebiet verschoben werden. Wann mit dem Umbau der Nievenheimer Straße begonnen werden soll, steht noch nicht fest. „Das hängt von der Entwicklung des Neubaugebietes ab“, sagt Hölters.