Orken und Hemmerden ziehen Grevenbroicher Jecken auf die Straße

Vor allem junge Karnevalisten waren bei den Umzügen des Wochenendes auf den Beinen. Die Organisatoren zogen eine positive Bilanz.

Foto: Berns

Orken/Hemmerden. Viele Großwagen, aber auch kleine Fußgruppen haben beim Umzug am Samstag in Orken für ordentlich Stimmung auf den Straßen gesorgt. Rund 750 Teilnehmer in 22 Gruppen machten Orken zur Grevenbroicher Karnevalshochburg. Nach dem Umzug feierten die Jecken bei der After-Zoch-Party auf dem Kirmesplatz bis tief in die Nacht weiter.

„Der liebe Gott muss ein Orkener sein“, sagte Zugleiter Herbert Witte (51) schon vor dem Umzug. Die Sonne strahlte über Grevenbroich, und bei frühlingshaften Temperaturen kamen einige Jecken in Fellkostümen ins Schwitzen. Der Sonne am nächsten war während des gesamten Umzugs: Kinderprinzessin Lea Hüttner. Die 13-Jährige durfte hoch oben auf dem Senatorenwagen mitfahren. Nachdem sich zuletzt keine neue Kinderprinzessin fand, verlängerte Lea Hüttner ihre Amtszeit einfach um ein Jahr. „Mir macht die Rolle einfach Spaß. Da habe ich mich spontan noch mal gemeldet“, sagt Hüttner.

Ebenfalls einige Meter über der Straße fuhren die „Dörpritter“ aus Gustorf durch Orken. Die 28 Mitglieder feierten dabei Premiere. Zum ersten Mal wurde der neue Großwagen eingesetzt. Mit Toilette, DJ-Turm und ganz viel Platz für Kamelle waren die „Dörpritter“ gut für den Umzug gerüstet. Seit Ostern 2015 bauten die Mitglieder an dem Wagen. „ Die ganze Arbeit hat sich gelohnt“, sagt der erste Oberritter Jakob Jansen (58).

Ebenfalls auf einem großen Anhänger fuhr das „Schiller Dreigestirn“ mit Prinz Silvia Zschingschung, Bauer Ramona Häntsch und Jungfrau Barbara Caputto. Zum zehnten Mal zogen die 20 Mitglieder zwischen 14 und 50 Jahren beim Umzug in Orken mit — „immer mit einem eigenen Dreigestirn“, sagt Thomas Häntsch.

Nach dem Zug ging es für viele ins Festzelt auf dem Kirmesplatz zur After-Zoch-Party. Dort wurde bis in die Nacht gefeiert. Bereits am Altweiber-Donnerstag sorgten die Jecken dort für Stimmung. „Wir hatten das erste Mal donnerstags geöffnet und es hat sich gelohnt. Viele Karnevalsfreunde, die sonst nach Köln oder Düsseldorf gefahren wären, sind zu uns gekommen“, sagt Herbert Witte.

Mächtig was los war gestern Nachmittag auch in Hemmerden. Unter dem Motto „Et tobt dat Veh em Ferkesstall, Hemmerden fiert Karneval“ ließen es mehr als 6000 Jecken auf den Straßen ordentlich krachen — und verwandelten das Dorf in eine einzige Partymeile. Auffällig viele junge Karnevalisten mischten sich unter das Narrenvolk, fast alle kamen in bunten Kostümen zum Straßenkarneval.

Das Organisations-Team vom Altstädter Jägerzug in Hemmerden zieht eine positive Bilanz. „Mit 32 Gruppen waren es zwar etwas weniger als im vergangenen Jahr, jedoch erhielten andere Gruppen diesmal einen stärkeren Zulauf. Aktiv mitgezogen sind etwa 500 Karnevalisten“, erzählte Mitorganisator Alexander Mausberg. „Der Umzug in Hemmerden ist ein Muss. Hier kommen alle Jecken zusammen und jeder ist verkleidet“, sagte Viola Petermann (20) aus Gierath, die sich mit ihren Freunden schon drei Stunden vor Beginn des Umzuges die besten Plätze am Kirchplatz gesichert hatte. „Der Karnevalsumzug ist jedes Jahr auch ein Treffpunkt. Hier kommen die Leute zusammen, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht.“ Ein Höhepunkt: die „neue Kappestruppe Hemmerden“, die mit ihrer rollenden Küche frisch gekochtes Sauerkraut an die Narren verteilte.

Zum Schluss gab’s dann noch ganz standesgemäß einen kleinen Absacker „to go“. Rund 1200 Karnevalisten feierten im Hemmerdener Festzelt.