Dormagen und Umgebung fest in närrischer Hand
Viele Züge machten sich im Stadtgebiet auf die Reise — begünstigt vom guten Wetter.
Dormagen. Das frühlingshafte Wetter und vielleicht auch die Befürchtung, die Umzüge am Sonntag und Montag könnten ins Wasser fallen, zogen am Samstagnachmittag noch mehr Besucher als in den vergangenen Jahren in die Dormagener Innenstadt. 37 Fußgruppen und fünf Musikkapellen waren von Zugleiter Ingo Bouvelet auf den Weg geschickt worden, wobei der Tross bereits auf Höhe der Friedrich-Ebert-Straße ein großes Loch bekommen hatte. „Der Prinzenwagen kam auf der Florastraße nicht durch, weil es zu eng war“, erklärte Kai Weber vom Vorstand der KG die Verzögerung.
Aus den Fußgruppen stachen die „Verrückten Vögel vom anderen Stern“ mit ihrem Kopfschmuck aus Federn heraus. Darunter steckte das Team vom Friseursalon „Stern“ um Hülya Yildiz, das seine Premiere als Fußgruppe hatte. Genau wie die Mitarbeiter von Immobilien Laufenberg. Sie trugen „Traumvillen“ zur Schau — Häuser, die Kinder aus verschiedenen Kitas gebastelt und gestaltet hatten.
Eine Gruppe aus 30 Clowns war aus der Dormagener Partnerstadt Saint-André angereist. Als „eine Ehre, dieses Fest mit Euch zu feiern“, bezeichnete Sylvain Lesquenn die erste Teilnahme der französischen Freunde, Mitglieder des Jugendparlaments von Saint- André, am Umzug. Auch den Rheinfelder Karnevalsfreunden gelang mit selbst geschneiderten Kermit-Kostümen wieder ein Hingucker. Und dass, obwohl im Schrank der Truppe schon 36 jecke Outfits aus den vergangenen Jahren hängen.
Die Bilanz des KG-Vorstands fiel am Sonntag durchweg positiv aus: „Es war überall friedlich, und offenbar haben auch unsere Ermahnungen gefruchtet, denn es gab fast keine Wildpinkler in diesem Jahr“, sagte Kai Weber. Zudem sei die integrierende Kraft des Karnevals deutlich geworden: „Beim Umzug und beim närrischen Gottesdienst haben viele Flüchtlinge mit uns gefeiert.“
Rund 700 Teilnehmer bildeten den bestens gelaunten Nievenheimer Lindwurm. Prinz Uwe I. Birkmann. Sonst in der Funktion der Zugleitung dabei, erlebte das närrische Treiben in diesem Jahr vom stattlich geschmückten Prinzenwagen aus.
„Die Stimmung ist hervorragend wie jedes Jahr“, sagte Sascha Beivers. „Wir sind sehr stolz darauf, dass so viele Narren kommen. Immerhin ist unser Zug auch einer der größten im Stadtgebiet.“ Die fröhlichen Gesichter an allen Ecken zeigten: Nievenheim und Ückerath sind Karnevalshochburgen im Kleinen.
Bunt ging es am Wochenende natürlich auch andernorts im Dormagener Stadtgebiet zu. In Delhoven, Delrath, Hackenbroich, Straberg und Stürzelberg waren tausende Jecke unterwegs.
Eine kleine Besonderheit: In Delhoven gab es in dieser Session nach 2011/2012 bereits das zweite weibliche Dreigestirn mit „Prinz“ Anika (Thielen), „Bauer“ Biene (Sabrina Diamant) und „Jungfrau Vani“ (Vanessa Müller), während es in Hackenbroich auch in diesem Jahr keine Tollitäten zu feiern gab.