Radsport: Der Vorster Markus Fothen startet bei der Tour de France
Der Vorster Markus Fothen fährt ab Samstag zum dritten Mal in Folge das bedeutendste Rennen der Welt – die Tour de France.
Vorst. Ab Mittwoch ist Markus Fothen in Frankreich, ab Samstag fährt der Radsport-Profi zum dritten Mal in Folge das bedeutendste Radrennen der Welt: die "Tour de France". Die Aufregung wie vor seiner Premiere in 2006 ist nicht mehr da, die Freude auf den Saisonhöhepunkt weiterhin groß. "Ich habe gemerkt, dass meine Form stimmt, und hoffe auf warmes Wetter", sagt Fothen.
Rückblickend betrachtet waren seine beiden ersten Teilnahmen wie Licht und Schatten. Im ersten Jahr erreichte er Platz 14 in der Gesamtwertung, verlor das weiße Trikot als bester Jungprofi knapp an Damiano Cunego. "Die Tour 2007 war dagegen verkorkst. Mein 34. Platz in der Gesamtwertung war ganz klar enttäuschend. Ich hoffe, dass ich das als Ausrutscher abhaken kann", sagt der 26-Jährige. Seinen damaligen Konkurrenten Cunego zählt Fothen heute zum erweiterten Favoritenkreis. Dahinter möchte er sich einreihen.
"Ich will dieses Jahr die Tendenz bestätigen, mich regelmäßig unter den besten Zehn platzieren zu können." Für sein Team Gerolsteiner werde er als Sturmspitze und Kapitän die "Tour de France" in Angriff nehmen. Die unbefriedigenden Ergebnisse der vergangenen Saison begründet Fothen mit einer misslungenen Vorbereitung. B
is zu diesem Sommer ist er 1500 Kilometer mehr gefahren und blieb von Verletzungen verschont. Neben einem falschen Höhentrainingslager sieht er viele äußere Einwirkungen als Hintergründe für die schwache Tour 2007. "Der Hausbau und die Hochzeitsvorbereitungen mit Jessica haben viel Stress verursacht. Außerdem hat die Doping-Diskussion einen sehr beschäftigt", sagt Fothen.
Das Thema Doping steht heute nicht mehr so stark im Vordergrund. Die Kontrollen sind aber weiterhin intensiv. Markus Fothen rechnet 24 Stunden am Tag damit, zur Urinprobe gebeten zu werden - auch zu Hause in Vorst. "Das ist nun einmal die Konsequenz, die ich eingehen muss. Schließlich verdiene ich mit dem Sport mein Geld." Im so genannten "Adams"-Programm der Anti-Doping-Agentur trägt Fothen per Internet für drei Monate im Voraus seine Aufenthaltsorte jedes einzelnen Tages ein. "Ich fühle mich genügend kontrolliert."
Wenn die Doping-Fahnder wieder unangekündigt vor der Tür stehen, müssen auch familiäre Pflichten spontan umorganisiert werden. Ein weiteres "notwendiges Übel" seines Berufs ist die Tatsache, die Hälfte des Jahres nicht zu Hause zu sein. Dort warten inzwischen nicht nur Ehefrau Jessica und die zweijährige Tochter Maxime auf ihn, sondern auch Sohn Marvin, der im Mai diesen Jahres geboren wurde.
Jessica Fothen übernimmt im Familienbetrieb die Aufgabe als Halbjahres-Alleinerziehende. "Mit zwei Kindern ist das natürlich eine Herausforderung. Aber sie meistert das gut, und ich kann deshalb beruhigt wegfahren", lobt der Vater von zwei Kindern.