Rhein-Kreis Neuss: Größte Kreishandwerkerschaft des Landes

Krefeld/Viersen und Neuss schließen sich zum 1. Januar zusammen.

Rhein-Kreis Neuss/Krefeld. Der Niederrhein ist um einen Superlativ reicher: Die Kreishandwerkerschaften Krefeld/Viersen und Neuss haben fusioniert - und sind nun als neue Kreishandwerkerschaft Niederrhein die größte in Deutschland.

Im Krefelder Stadtwaldhaus stimmte die konstituierende Mitgliederversammlung der Fusion zu. "Damit werden wir künftig von der Politik noch besser wahrgenommen", sagt Otwin Dewes. Der Krefelder ist neuer Kreishandwerksmeister.

Die Kreishandwerkerschaft Niederrhein mit 4142 Handwerksbetrieben nimmt zum 1.Januar 2009 ihren Betrieb auf. Hauptgeschäftsführer wird Paul Neukirchen (54, Foto), der diese Funktion seit 1980 in Neuss innehatte.

Seinen Arbeitsplatz wird Neukirchen künftig am Krefelder Westwall haben, dem Hauptsitz der neuen Kreishandwerkerschaft. Die Niederlassungen in Viersen und Neuss bleiben allerdings erhalten.

"Wir wollen die Balance zwischen Ortsnähe und Zentralität finden", sagt Neukirchen. Man wolle zwar schlankere Strukturen schaffen, trete aber nicht an, um Arbeitsplätze zu streichen. Ziel sei es, die Dienstleistungen für die Mitgliedsbetriebe, beispielsweise bei der Vertretung vor Arbeitsgerichten, zu verbessern.

55 Innungen gehören der neuen Organisation an. "Für die gibt es keinen Fusionszwang", sagt Dewes. Allerdings spüre man, dass es auch dort einen Trend zu Zusammenschlüssen gebe. So bereiten gerade die Karosseriebauer Viersen und Neuss ihren Zusammenschluss vor.

Nach der Fusion gibt es noch zwölf Kreishandwerkerschaften im Regierungsbezirk Düsseldorf, der identisch ist mit dem Bezirk der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Industrie- und Handelskammern kommen in diesem Bereich mit fünf Vertretungen aus.

Deshalb soll die jetzige Fusion nicht die letzte bleiben. Ziel in der Region sei es, Mönchengladbach in die Kreishandwerkerschaft Niederrhein zu integrieren. "Das braucht aber noch Zeit", sagt Dewes und will auf Signale aus Mönchengladbach warten. Sein Stellvertreter Rolf Meurer geht weiter: "Mönchengladbach gehört in unseren Wirtschaftsraum."