SCK erwartet motivierten Derbygegner

Kapellen trifft morgen um 15 Uhr auf Nievenheim. Beim VdS ist nun Thomas Bahr verantwortlicher Trainer. Er plant mehrere taktische und personelle Änderungen.

Foto: Anja Tinter

Dass der VdS Nievenheim vor dem Lokalderby in der Fußball-Oberliga morgen (Anstoß 15 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz an der Südstraße seinen Trainer entlassen hat, nimmt der auf der Bank des SC Kapellen sitzende Frank Mitschkowski recht gelassen zur Kenntnis. „Ich war ein großer Fan der von Marko Niestroj in Nievenheim geleisteten Arbeit. Ich bin begeistert von dem, was er gemeinsam mit Rudi Nicklas auf die Beine gestellt hat. Aber ich kenne auch Thomas Bahr sehr gut: Er kann Mannschaften in kürzester Zeit bis in die Haarspitzen motivieren“, sagt der SCK-Trainer.

Thomas Bahr, Trainer VdS Nievenheim

Exakt dieses Geschick als Motivator ist von dem neuen Mann des so gut wie abgestiegenen Neulings nun gefragt. Denn schon seine Amtseinführung am Dienstag, bei der das aktive Personal alle Gesprächsversuche des in die Kritik geratenen Vorstands abblockte, hat dem 44-Jährigen gezeigt: „Ich habe hier eine schwierige Situation vorgefunden. Es herrscht große Nervosität und Aufgeregtheit. Es gibt aber keine gute Variante, einem Trainer beizubringen, dass er entlassen ist, vor allem dann, wenn es seine erste Entlassung ist. Das habe ich selbst schon erlebt. Da muss er mit klarkommen.“

Frank Mitschkowski, Trainer SC Kapellen

Dass die verunsicherte Mannschaft ein Ventil brauchte, um den aufgestauten Druck abzulassen, kann Bahr durchaus nachvollziehen, stellt allerdings klar: „Jetzt muss es auch mal gut sein. Ich kann nicht nächste Woche wieder auf Reset drücken.“ Die Reaktion der Mannschaft hat ihn überzeugt. „Sie hat im Training gut gearbeitet und will nun zeigen, dass sie auch in der Oberliga noch Spiele gewinnen kann. Die Jungs haben das drauf.“

Gegen Kapellen, wo Bahr als Trainer der C-Junioren und der Bezirksliga-Vertretung ebenfalls schon unter Vertrag stand, will er im Vergleich zu den erfolglosen Vormonaten, die in zwölf Anläufen keinen Sieg gebracht hatten, einiges ändern, „sowohl taktisch als auch personell. Ich gehe da völlig wertfrei rein, alle fangen bei null an.“ Den größeren Druck sieht Bahr bei den Gästen. „Wir haben doch nichts mehr zu verlieren.“

Eine Einschätzung, die sich mit der seines Kollegen grundsätzlich deckt. „Das Lokalderby in Nievenheim ist eines von sechs Endspielen“, sagt Frank Mitschkowski. Sieben Punkte trennen den SCK vom ersten Abstiegsplatz, und da sich am Sonntag die letzten Sechs der Tabelle in direkten Duellen gegenüberstehen — außer Nievenheim (18.) gegen Kapellen (13.) spielen noch SW Essen (14.) gegen Homberg (17.) und Sonsbeck (15.) gegen Baumberg (16.) —, bietet sich die große Chance, wertvolles Terrain hinzuzugewinnen.

Der 5:0-Erfolg im Hinspiel dient Mitschkowski dabei als Blaupause. Zum Personal: Ömer Okyar (Magen-Darm-Virus) war bis Donnerstag krankgeschrieben. Ihn könnte Robin Kreis ersetzen. Den Posten von Dalibor Cvetkovic auf der linken Seite übernimmt wieder Philip Erkes. Zurück in der Kader rücken Kapitän Robert Wilschrey und Torhüter Christopher Möllering.