SCK unterliegt 1:3 in Meerbusch
Fußball-Oberligist aus Kapellen zieht mit Kellerduell beim TSV den Kürzeren.
Meerbusch/Kapellen. Okay auch wenn der SC Kapellen dank der versprochen Schützenhilfe aus Hiesfeld (3:0 gegen Cronenberg) weiter auf dem rettenden 14. Tabellenplatz der Fußball-Oberliga steht, nach der trüben Vorstellung bei der 1:3 (0:2)-Niederlage im gestrigen Kellerduell beim TSV Meerbusch glauben wirklich nur noch die größten Optimisten daran, dass die Mannschaft den Klassenerhalt erreicht. Oliver Seibert gehört schon von Berufs wegen dazu, und darum rang sich der junge Trainer bei aller Enttäuschung trotzdem noch ein positives Fazit ab. „Ich habe den Jungs in die Augen geguckt. Und ich denke, wir werden am Mittwoch gegen Fischeln abliefern.“
Gestern taten das die Meerbuscher, die mit dem Heimsieg ihre letzte Chance im Abstiegskampf nutzten. Um die richtige Atmosphäre für dieses Spiel zu schaffen, hatte der Sportliche Leiter Christoph Peters im Vorfeld nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern sogar in Kindergärten und in Schulen getrommelt. Die größte „Unterstützung“ für das Team von Trainer Wolfgang Jeschke kam jedoch aus Kapellen. Der in der Fremde erschreckend harmlose SCK half den topmotivierten, aber fahrigen Gastgebern nach Kräften: Beim 0:1 (9.) durch Drilon Istrefi patzte Kapitän Tim Rubink schwer, beim 0:2 nur fünf Minuten später durch Boran Sezen ließ sich gleich die komplette Defensivabteilung von einem Einwurf von Lukas van den Bergh übertölpeln. Weil sich auf der anderen Seite Manou Ioannidis (3.) und vor allem Can Yücel (30.) gegen die keineswegs sattelfeste Innenverteidigung des TSV bedeutend ungeschickter anstellten, ging Meerbusch verdient mit einer komfortablen Führung in die Halbzeitpause.
Als Frederik Leufgen nach einer nur unzureichend abgewehrten Ecke den Ball mit der Hand von der eigenen Torlinie schlug (dafür sah er die zehnte Gelbe Karte und fehlt damit gegen Fischeln) und Ex-Zweitligaprofi Dennis Schmidt den fälligen Elfmeter zum 3:0 (53.) verwandelte, schien die Partie früh entschieden.
Es spricht für die Gäste, dass sie nicht aufsteckten. Seibert, der schon zur Pause Said Harouz für den überforderten Oguz Ayan in die Spitze beordert hatte, reagierte und stellte auf eine Dreierkette um. „Wir haben wirklich alles versucht“, fand er. Fatalerweise strahlte der SCK ohne die angeschlagenen Jan Bresser, Lennart Ingmann und Andrej Hildenberg so gut wie keine Torgefahr aus. Mehr als ein starker Freistoß von Robert Wilschrey zum 1:3 (60.) sprang nicht mehr heraus. Dass es seinem Team im Vergleich zur Konkurrenz schlichtweg an Klasse fehlt, mochte Oliver Seibert hinterher nicht ins Feld führen. „Immer nur die Qualitätsfrage zu stellen, ist mir zu einfach. Wir haben den Klassenerhalt weiterhin selbst in der Hand.“