Sebastianer machen geringen Verlust

Präsident Schiffer schließt höhere Beiträge nicht aus. Keine Überraschungen bei Wahlen.

Foto: Tinter

Kaarst. Claus Schiffer, Präsident der Kaarster St. Sebastianer, hat auf der Jahreshauptversammlung prinzipiell ein glänzendes Bild von der größten Bruderschaft im Stadtgebiet gezeichnet. „Wir bewirken was und wir stellen in unserer Heimatstadt etwas dar“, sagte er — und verschwieg zugleich das Unerfreuliche nicht: „Wir verzeichnen zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang der Mitgliederzahlen.“

In zwei Jahren schrumpfte die Bruderschaft um 27 Mitglieder, aktuell gehören ihr 1224 Schützen an. Zwei Züge haben erklärt, aus Altersgründen nicht mehr aktiv zu sein: der Jägerzug „Die Unersättlichen“ war seit 1981 dabei, der Grenadierzug „Prachtkerle“ verstärkte das Regiment 36 Jahre lang.

Immerhin stellte Schiffer klar: „Wir haben keine Nachwuchsprobleme.“ Aber ein Kostenproblem — deshalb seien Beitragserhöhungen nicht ausgeschlossen. „Qualität hat ihren Preis“, erklärte Schiffer und präsentierte die entsprechenden Zahlen. So habe die Bruderschaft im Jahr 2001 noch 72 610 Euro für das Schützenfest hinlegen müssen, im vergangenen Jahr waren es 134 210 Euro. Kassenwart Peter Wiesner hat im Vorjahr gut 600 Euro mehr ausgegeben als eingenommen.

Nach 52 Jahren hat Zeltwirt Wilfried Bienefeld den Vertrag gekündigt. „Er hat aus Personalgründen sein größtes Schützenfest abgegeben“, erklärte Schiffer, der Wert auf die Feststellung legte, dass es keine Dissonanzen zwischen Bienefeld und der Bruderschaft gegeben habe — wie zum Beweis wurde der langjährige Zeltwirt zum Ehrenmitglied der Bruderschaft gewählt.

In diesem Jahr wird die Erkelenzer Firma Oehlers dafür sorgen, dass es im Festzelt Getränke gibt. Das Zelt wird bei gleicher Länge fünf Meter breiter sein, es wird Raucherbereich und Cocktailbar geben.

Wiedergewählt wurden Stefan Stamm (Zweiter Brudermeister und Geschäftsführer), Christoph Klever (Schützenmeister), Marco Lüpschen (Zeugwart), Frank Fürwentsches (Beisitzer), Achim Lehnert und Christian Esser (beide Edelknabenführer).