Stadt erhöht Mieten an der Nordkanalallee
Der Bau- und Umweltausschuss beschloss die Anhebung für die stadteigenen Wohnungen.
Kaarst. Wo gibt es noch Wohnungen mit einer Kaltmiete unter vier Euro im Stadtgebiet? In Holzbüttgen, genauer gesagt an der Nordkanalallee. Aber nicht mehr lange: Der Bau- und Umweltausschuss (Buna) beschloss jetzt einstimmig, die Mieten für die stadteigenen Wohnungen anzuheben. Die daraus resultierenden Mehreinnahmen betragen genau 9861,72 Euro.
SigridBurkhart, Technische Beigeordnete
3,99 Euro sind zurzeit an der Nordkanalallee pro Quadratmeter Wohnraum zu bezahlen, an der Scharnhorststraße kostet das Wohnen pro Quadratmeter 4,02 Euro, an der Pestalozzistraße sind es 6,92 Euro. Die Stadt vermietet zurzeit 18 Wohneinheiten — vor allem Wohnungen, aber auch Häuser. Die Mieten wurden seit zwölf Jahren nicht erhöht. Sie sollen künftig erschwinglich sei und von 3,99 Euro auf 4,79 Euro an der Nordkanalallee steigen — das sind bei Wohnungsgrößen von 54 Quadratmeter rund 43 Euro mehr pro Monat.
Die neuen Mieten liegen zum Teil immer noch unter dem Mittelwert. Das liegt daran, dass die Kappungsgrenze beachtet werden muss — die Erhöhung darf 20 Prozent der bisherigen Miete nicht übersteigen. „Die Erhöhung muss moderater ausfallen“, hatte Anja Weingran (SPD) zu Beginn der Diskussion im Buna gefordert. Dann wurden die Erhöhungen aber einstimmig so beschlossen, wie von der Verwaltung vorgeschlagen. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart: „Wir halten die Kostensteigerungen durchaus für angemessen. Und wir wissen, dass unsere Mieter nicht ganz so gut situiert sind.“ Aber eben auch nicht so ganz schlecht: Viele stehen in Diensten der Stadt t und werden dort nach Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt.
„Die Mieten werden auch nach der Erhöhung noch nicht im oberen Segment liegen“, so Burkhart. Gleichwohl gab die Technische Beigeordnete zu, dass man sich erst im Zusammenhang mit der kritischen Haushaltslage Gedanken über Mieterhöhungen gemacht habe: „Der Druck war vorher nicht groß genug, weshalb wir bis jetzt auf eine Erhöhung verzichtet hatten.“ Reiner Milde (CDU) empfahl, nicht weitere zwölf Jahre bis zur nächsten Erhöhung verstreichen zu lassen.