Stadt sucht neue Führungskräfte
Nach dem Ausscheiden von Werner Hoffmann und Barbara Kamp sind zwei von fünf Beigeordnetenposten vakant.
Grevenbroich. Noch vor Weihnachten, in der Dezember-Sitzung des Stadtrats, spätestens jedoch im Januar soll feststehen, wer als neuer Beigeordneter die dritthöchste Stelle in der Verwaltung nach dem Bürgermeister und dem Ersten Beigeordneten einnimmt. Das hat Verwaltungschef Klaus Krützen jetzt angekündigt. Die Entscheidung über eine entsprechende Stellenausschreibung steht für die nächste Ratssitzung am Donnerstag, 29. September, auf der Tagesordnung.
Fakt ist: Nach dem Ausscheiden der Beigeordneten Werner Hoffmann und Barbara Kamp sind zwei von ursprünglich fünf Führungsposten im Grevenbroicher Rathaus vakant. Hoffman ging als Technischer Beigeordneter aus gesundheitlichen Gründen im Juni 2015 vorzeitig in den Ruhestand, Barbara Kamp wurde im Dezember vorzeitig aus dem Dienst entlassen. 40 von 45 Ratsmitglieder stimmten für eine Abwahl der Meerbuscherin.
Dem Verwaltungsvorstand gehören derzeit Michael Heesch als Erster Beigeordneter, Dezernent Claus Ropertz und Kämmerin Monika Stirken-Hohmann an. „Es war klar, dass im Rahmen des ,Sanierungsplans 2024’ eine Beigeordnetenstelle eingespart werden soll“, sagt Klaus Krützen. „Dadurch spart die Stadt 150 000 Euro an Personalkosten ein. In diesem Jahr — mit zwei freien Posten — war der Effekt noch größer.“ Nichtsdestotrotz, betont der Bürgermeister, sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem eine Nachfolgeentscheidung getroffen werden muss. Und dafür gibt es verschiedene Gründe.
Zum einen ist da die Arbeitsbelastung. Claus Ropertz leitet als Laufbahnbeamter das Dezernat IV mit den Fachbereichen Hauptamt, Gebäudemanagement und Soziale Sicherung/Integration. Daneben ist er kommissarisch für die ehemaligen Hoffmann- und Kamp-Bereiche Stadtplanung/Bauordnung und Bauen/Garten/Umwelt sowie Ordnungsamt/Standesamt zuständig. „Claus Ropertz hatte und hat in diesem Jahr ein enormes Arbeitspensum zu absolvieren, und ich bin sehr froh darüber, dass er das so gewissenhaft und gut getan hat“, sagt Klaus Krützen. „Klar ist aber auch, dass wir bei ihm für Entlastung sorgen müssen.“
Zum anderen schreibt die Gemeindeordnung vor, dass in einer Stadt wie Grevenbroich mindestens einer der Beigeordneten die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst besitzen muss. Das ist in Grevenbroich derzeit nicht der Fall. „Wir werden deshalb auch nicht nach einem Technischen Beigeordneten suchen, der das gleiche Einsatzgebiet wie Werner Hoffmann abdeckt, sondern nach einem Juristen, der zudem Verständnis für Bau- und Planungsfragen besitzt“, erklärt der Bürgermeister. „Die Aufgabenbereiche des oder der neuen Beigeordneten können je nach Person neu zugeschnitten werden. Was wir brauchen ist jemand, der breit aufgestellt ist.“
Die Beigeordneten sind kommunale Wahlbeamte. Sie werden vom Rat für die Dauer von acht Jahren gewählt. Wie die Auswahl der Bewerber und der Ablauf der Wahl genau geregelt werden, wer in der Auswahlkommisssion sitzt, ob es eine offene oder geheime Anstimmung gibt, das müssen die Ratsmitglieder festlegen. Ein verbrieftes Vorschlagsrecht der Parteien gibt es nicht. „Die Fraktionen werden sich diesbezüglich zusammensetzen und beraten“, so Krützen.