Stadtmauer: Keine Rundum-Beleuchtung

Der Planungsausschuss lehnte einen entsprechenden Antrag des Zentrums ab.

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Zons. Es war letztlich eine Grundsatzfrage, über die die Planungspolitiker am Mittwoch zu entscheiden hatten: Haben Bürger mit ihrem Bedürfnis Vorrang, bei ihrem Abendspaziergang um die Stadtmauer in Zons einen beleuchteten Weg vorzufinden? Oder wiegt das Bedürfnis von Natur und Tieren nach Dunkelheit höher? Die Politiker entschieden sich für Letzteres und beschieden daher einen entsprechenden Antrag der Zentrumsfraktion negativ.

Hartmut Aschenbruck hatte zuvor vergeblich dafür geworben, Laternen auf dem Fußweg an der Rheinseite in der Zollfeste aufzustellen. Die Argumentation des Zentrum-Politikers: „Die Fußwege um die Stadtmauer werden von vielen Bürgern, aber insbesondere auch von Touristen, sehr häufig benutzt. Dabei gibt es in allen Bereichen dieser Fußwege Beleuchtung, aber auf dem zur Rheinseite liegenden Abschnitt nicht.“ Dies wird vom Zentrum insbesondere in der dunklen Jahreszeit als ein „Sicherheitsrisiko“ angesehen. Die Stadt hatte vorgeschlagen, den Antrag abzulehnen, nicht zuletzt mit Hinweis auf Kosten in Höhe von rund 55 000 Euro. Dem hielt Aschenbruck entgegen, dass es auch deutlich preiswerter gehe, weil Solarlicht reiche. „Wir sollten den Wünschen von Bürgern Rechnung tragen.“

Dem hielt Bürgermeister Erik Lierenfeld entgegen, dass er aus Gesprächen mit Zonsern erfahren habe, dass der als „Seufzer-Allee“ bekannte Fußweg genauso erhalten bleiben solle, weil er aufgrund des Dämmerlichts eine besondere Faszination habe. Auch Karl-Heinz Heinen (CDU) sah das so. „Es muss auch irgendwo mal eine Grenze haben“, sagte der planungspolitische Sprecher, „wenn ein Weg nicht nutzbar ist, dann muss man sich einen anderen suchen. Es sind Alternativen vorhanden“. Dies sah auch Torsten Günzel von der FDP so, der auf andere, beleuchtete Wege nahe der Stadtmauer verwies. Martin Pehe (Grüne) sprach sich deutlich dafür aus, „der Natur die Dunkelheit zu lassen“. schum