Taxifahrer mit Pistole bedroht

Zwei maskierte Männer haben den 62-Jährigen überfallen. Der Fall weist Parallelen zu einer Tat im Juli auf.

Foto: D. Staniek

Grevenbroich. In der Südstadt ist erneut ein Taxifahrer überfallen worden. Die Räuber haben ihrem 62 Jahre alten Opfer eine Pistole an die Schläfe gesetzt und ihm eine Höllenangst eingejagt — für eine Geldbörse mit gerade mal 130 Euro Inhalt. Der Fahrer blieb körperlich unverletzt, der Schock sitzt tief. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen, von den beiden Tätern fehlt bislang jede Spur.

„Der jüngste Fall zeigt deutliche Parallelen zu der ersten Tat“, sagt der Hemmerdener Taxi-Unternehmer Steven Sürder, der wiederholt betroffen ist. Wie am 20. Juli wurde auch in der Nacht zu gestern eines seiner Fahrzeuge zur Kurt-Huber-Straße beordert — doch dort traf der Fahrer gegen 1.20 Uhr niemanden an. „Ich habe fünf, sechs Minuten lang gewartet — und bin dann wieder gefahren“, schildert der 62-jährige Grevenbroicher, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Das Opfer des Überfalls

Um 2.10 Uhr dann die nächste Order. Diesmal zum Taxistand Süd an der Kolpingstraße — und dort passierte es. „Kaum hatte ich angehalten, wurden die Türen meines Wagens von zwei Männern aufgerissen. Einer brüllte ,Überfall — Geld raus!’ — und ich habe erst an einen blöden Scherz gedacht, so wie er schon mal von Betrunkenen gemacht wird“, schildert der Fahrer mit 37-jähriger Taxi-Erfahrung. Doch dann blickte er in den Lauf einer Pistole. Während einer der Maskierten das Handschuhfach und die Mittelkonsole durchwühlte, hielt der andere dem 62-Jährigen die Waffe (schwarz, kurzer Lauf) an den Kopf und schrie ihn immer wieder an, sämtliche Einnahmen herauszurücken. In der Ablage der Fahrertür wurden die Täter fündig.

Mit einer schwarzen Geldbörse verschwanden die Unbekannten in Richtung Neuenhausener Straße. Kaum hatten sie das Auto verlassen, fiel ein Schuss. „Worauf sie geschossen haben, kann ich nicht sagen“, berichtet der Fahrer: „Ich war mit der Welt fertig.“ Der 62-Jährige verriegelte das Auto, holte tief Luft- wählte 110 und alarmierte die Polizei. Die fahndete nach den Flüchtigen, bislang jedoch ohne Erfolg.

Die Fahnder schließen einen Zusammenhang mit dem Taxi-Überfall im Juli nicht aus. „Doch das ist nur einer von vielen Ermittlungsansätzen“, sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Für Taxi-Unternehmer Sürder ist vor allem die Masche mit dem Erstanruf auffällig: „Möglicherweise liegen die Täter versteckt auf der Lauer, um auszubaldowern, ob ihnen der Taxifahrer gefährlich werden könnte.“

Dass sein Mitarbeiter nicht den Helden gespielt hat, begrüßt Steven Sürder. „Er hat zwar die Möglichkeit, mit einem Fuß den Alarmknopf zu drücken, woraufhin das Fahrzeug blinkt und hupt — doch davon rate ich meinen Fahrern dringend ab“, sagt er: „Man weiß nie, wie die Täter in einer solchen Situation reagieren.“ Der 62-jährige Fahrer hat sich ein paar Tage Auszeit genommen: „Aber dann will ich wieder in mein Taxi steigen“, sagt er.