Oberliga Niederrhein TSV glaubt an Chance gegen Uerdingen

Meerbusch trifft heute auf den Tabellenführer der Fußball-Oberliga. Mehr als 1000 Zuschauer werden erwartet. Der SC Kapellen will beim VfR Fischeln seinen Negativlauf beenden.

Foto: Falk Janning

Meerbusch/Kapellen. In der Fußball-Oberliga sind beide Teams aus dem Rhein-Kreis gegen Mannschaften aus Krefeld im Einsatz: Während der TSV Meerbusch gegen den KFC Uerdingen seinen Aufwärtstrend fortsetzen will, möchte der SC Kapellen beim VfR Fischeln seinen Negativlauf beenden.

Für die Meerbuscher kommt das Spiel gegen den großen Nachbarn genau richtig: Nach vier Partien ohne Niederlage und zuletzt zwei Siegen in Folge fühlt sich die Mannschaft von Trainer Robert Palikuca stark genug, morgen (14.30 Uhr, Nierster Straße) gegen den großen Aufstiegskandidaten und Tabellenführer Uerdingen bestehen zu können. Mit einem Dreier könnten die Gastgeber zum Mittelfeld aufschließen.

Teammanager Horst Riege, der in der vergangenen Saison noch beim KFC arbeitete, versucht aber, die Erwartungen etwas zu dämpfen. „Ein weiterer Sieg für uns ist nicht sehr wahrscheinlich“, sagt er. „Wir sind krasser Außenseiter und froh, wenn wir uns teuer verkaufen können. Aber eine Chance hat man immer im Spiel. Vielleicht gelingt uns ja doch die Überraschung“, hofft Riege. Mehr als 1000 Zuschauer werden auf der Theo-Mostertz-Sportanlage erwartet, darunter 700 bis 800 Fans der Uerdinger.

Stärke der Gäste ist ihre Abwehr: In den ersten 14 Partien haben sie erst neun Gegentore kassiert, zuletzt allerdings jeweils zwei: zunächst bei der 0:2-Niederlage beim 1. FC Bocholt, der einzigen Pleite in dieser Saison, und beim 3:2-Erfolg in der Vorwoche gegen Jahn Hiesfeld. Riege war beeindruckt davon, wie die Uerdinger in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand in einen Sieg umwandelten. „Das haben sie großartig gemacht. Das gelingt keiner anderen Mannschaft in der Liga.“

Toni Molina, Trainer SC Kapellen

Schwerstarbeit wird auch auf die Verteidigung des TSV zukommen, denn die Uerdinger haben den stärksten Angriff der Liga und bereits 35 Mal getroffen. Danny Rankl führt mit zehn Treffern die Torschützenliste an. Auch Charles Takyi, Ex-Spieler des FC St. Pauli, steht in Reihen des KFC.

Sorgen bereiten den Meerbuschern die angeschlagenen Stürmer Sergen Sezen und Brian Günther, die unter der Woche nicht trainieren konnten. Neben den Langzeitverletzten Johannes Walbaum, Enez Öz, Kevin Dauser und Dominik Dohmen fehlt Adnan Laroshi.

Seit sechs Spielen wartet derweil der SC Kapellen auf einen Sieg. Doch Toni Molina warnt davor, an irgendwelchen Untergangsszenarien zu arbeiten. „Auch wenn du die Ergebnisse hast, wie wir sie im Moment haben, darfst du die Dinge nicht noch schwärzer sehen, als sie tatsächlich sind“, sagt der Trainer. Seine Botschaft vor der Partie morgen (14.30 Uhr, Kunstrasenplatz an der Kölner Straße) beim VfR Krefeld-Fischeln ist darum ziemlich einfach: „Wir müssen weitermachen. Alles lässt sich durch ein gutes Ergebnis umstoßen.“

Mit (öffentlicher) Kritik hält sich der 43-Jährige ganz bewusst zurück, weiß er doch, „dass jeder Spieler mit dieser Drucksituation anders umgeht“. Molina braucht besonders seine Leitwölfe, wenngleich sie wie Kapitän Tim Rubink und Frederik Leufgen zurzeit in einer Formkrise stecken. „Aber gerade unsere erfahrenen Leute müssen positiv bleiben und ihre jungen Kollegen mitnehmen“, sagt der Trainer.

Richtig klasse fand er die physische Reaktion seiner Mannschaft auf den freudlosen Auftritt in Hilden (0:3): „Sie hat Dienstag und Donnerstag überragend trainiert. Mehr können wir in unserer Situation nicht tun.“ Auch personell sieht es gut aus: Die vierwöchige Rotsperre von Marcel Lüft ist abgelaufen. Auch Lennart Ingmann hat sich fitgemeldet, was dem Angriffsspiel des SCK guttun dürfte.