Oberliga Niederrhein TSV hadert mit Schiedsrichter

Der Fußball-Oberligist aus Meerbusch verliert vor 800 Zuschauern 1:2 gegen KFC Uerdingen. Der SC Kapellen gewinnt 4:2 in Fischeln.

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Meerbusch/Kapellen. Hoch hergegangen ist es beim Oberliga-Derby zwischen dem TSV Meerbusch und dem KFC Uerdingen. Am Ende verlor der Gastgeber die Partie vor 800 Fußballfans auf der Theo-Mostertz-Sportanlage unglücklich mit 1:2 (0:1). Trainer, Spieler und Anhänger fühlten sich nach einer Reihe von Fehlentscheidungen des Schiedsrichters Robin Delfs um den Lohn einer guten Leistung gebracht. So hatte beispielsweise er den Uerdinger Treffer zur 1:0-Führung durch einen 18-Meter-Schuss von Timo Achenbach gegeben, obwohl der Linienrichter Abseits angezeigt hatte (35.).

„Bis dahin waren wir die bessere Mannschaft. Dieses Tor hat uns völlig aus dem Tritt gebracht“, schimpfte TSV-Trainer Robert Palikuca. Die Emotionen gingen dann noch höher, als TSV-Spieler Emre Geneli im Strafraum umgetreten wurde, die Pfeife aber stumm blieb (35.). Auf der anderen Seite entschied Delfs dann auf Strafstoß, als der Uerdinger Johannes Dörfler ohne Berührung des Gegenspielers zu Boden ging (42.). Aber TSV-Keeper Elvedin Kaltak parierte den Ball von Achenbach.

Mit Wiederbeginn gelang Defensivkünstler Stephan Wanneck mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 22 Metern der 1:1-Ausgleich (48.). Nun kamen die Meerbuscher immer besser ins Spiel. Doch das Tor fiel wie aus heiterem Himmle für den KFC: Kaltak ließ einen Freistoß aus 20 Metern von Pascale Talarski zum 1:2 passieren (66.). Daraufhin sah Krefelds Aleksandar Pranjes — nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung — die Rote Karte, weil er seine früheren Teamkameraden nach dem Uerdinger Treffer beleidigt hatte.

In Unterzahl beschränkten sich die Gäste auf die Verteidigung ihres Tores. Der TSV konnte seine Überlegenheit zu keinem weiteren Tor nutzen und protestierte in der Schlussminute vergeblich wegen eines nicht gegebenen Handelfmeters. „Wir sind sehr traurig. Einen Unterschied zwischen dem KFC und uns gab es nicht“, sagte Semir Purisevic.

Der SC Kapellen hat derweil seinen Negativlauf beendet. Nach zuvor sechs sieglosen Spielen gewann der SCK mit 4:2 (2:2) beim VfR Krefeld-Fischeln. Zunächst verspielten die Kapellener ihre 2:0-Führung durch Tore von Frederik Leufgen (20.) und Andrej Hildenberg (23.): Philip Reichardt (38.) und Stefan Linser (glichen) glichen nach Standards aus. Doch Lennart Ingmann (74., Elfmeter) und Talha Demir (88.) schossen schließlich den Sieg heraus. „Das hat gutgetan“, sagte SCK-Trainer Toni Molina.