Keine Tempo-30-Zone auf Neusser Straße

Straßen NRW hat einen entsprechenden Antrag der Dormagener FDP abgelehnt.

Dormagen. Auf der Neusser Straße (L 380) wird es bei der erlaubten Geschwindigkeit von Tempo 50 bleiben — wie bisher. Jedenfalls was die Ortsdurchfahrt von Nievenheim betrifft. Die Dormagener FDP ist mit ihrem Ansinnen gescheitert, dass dort zum Schutze der Bevölkerung eine Tempo-30-Zone eingerichtet wird. In der Sitzung des Hauptausschusses in der kommenden Woche werden sie das Schwarz auf Weiß auf den Tisch bekommen, denn die Verwaltung hat eine entsprechende Stellungnahme vom Landesbetrieb Straßen NRW vorliegen. Der ist für die Landstraßen im Lande zuständig, so auch für die L 380, die von Norf über Allerheiligen durch Nievenheim zur A 57-Anschlussstelle Dormagen führt. Die Begründung für die Ablehnung: „Eine allgemeine Erwägung, dass eine geringere Geschwindigkeit die Verkehrssicherheit verbessern würde, ist an dieser Stelle nicht ausreichend.“

Auch die Kreispolizeibehörde Neuss hält eine Geschwindigkeitsreduzierung für nicht erforderlich. Die Unfallstatistik belegt für die Neusser Straße keine Auffälligkeiten. Dabei ist es die mit Abstand am stärksten befahrene innerörtliche Straße von Dormagen. Nach Angaben des städtischen Verkehrsplaners Peter Tümmers wird die Neusser Straße im nördlichen Teil — von der Kreuzung in Richtung Allerheiligen — täglich von 10 000 Autos und Lkw befahren. In südlicher Richtung — Kreuzung Richtung Kreisverkehr/Tankstelle — sind es sogar 17 000. Die höhere Zahl ergibt sich, weil ab der Kreuzung der Autoverkehr von der Bismarckstraße und Hindenburgstraße hinzukommen. Heute kommt Tümmers mit Experten des Gutachter-Büros BBW aus Bochum zusammen, die die Daten der aktuellen Zählung vorlegen. „Das werden keine wesentlich anderen Zahlen sein“, ist Tümmers sicher. Straßen NRW erklärt, dass auf Landesstraßen „Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs nur angeordnete werden, wenn auf Grund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht“. Die Neusser Straße weise jedoch einen „geradlinigen Verlauf“ auf und sei für Verkehrsteilnehmer gut einsehbar.

Das Aus für Tempo 30 auf der Neusser Straße kommt für Doris Wissemann, Vorstandsmitglied des SPD-Ortsvereins Nievenheim, nicht überraschend: „Das war zu erwarten, der Landesbetrieb genehmigt so etwas generell nur ungern.“ Wissemann verweist auf den Lärmaktionsplan, der im vergangenen Jahr in Dormagen verabschiedet wurde. „Ein Gutachter hat dabei festgestellt, dass die einfachste Maßnahme, um die Lärmbelästigung der Menschen entlang der Straße zu reduzieren, Tempo 30 ist. Ich bin darauf gespannt, welche Maßnahmen bei der Bürgerversammlung am 29. November vorgestellt werden.“ Ihre Kollegin von der CDU, Barbara Brand, ist skeptisch: „Wir haben dort halt keinen rein privaten Verkehr. Waren müssen pünktlich von A nach B gefahren werden.“ Für sie ist die Parksituation auf der Neusser Straße das größte Problem, wodurch auch ein vernünftiger Verkehrsfluss verhindert werde.