Vodafone modernisiert sein Mobilfunknetz in Neuss

Die Telekom deckt das Stadtgebiet zu 100 Prozent mit ihrem Netz ab, Vodafone bislang zu rund 90 Prozent.

Der Mobilfunkmast an der Autobahnabfahrt Neuss-Holzheim ist rund 50 Meter hoch.

Foto: Lothar Berns

Neuss. Das jüngste Neusser Schützenfest spiegelte die Entwicklung wider: Immer mehr Menschen nutzen Handys und Tablet-PCs. So viele, dass die Mobilnetze während der Festtage in der Quirinusstadt teilweise zusammenbrachen. Die Hilfsdienste, die dies beobachteten, waren froh, sich über eigene Funknetze verständigen zu können.

Rund 120 Funkmasten gibt es in Neuss. Die höchsten stehen mit etwa 50 bis 60 Metern im Hafen, an Autobahnen und in Gewerbegebieten, zum Beispiel an der Koblenzer Straße. „Die Zahl ist in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen“, berichtet Stadtsprecher Michael Kloppenburg. Wobei an einem Mast auch Anlagen mehrerer Anbieter — wie Telekom, Vodafone und E-Plus — hängen können. Einzeln stehende Masten wie in Hoisten gebe es allerdings selten. Die meisten Funkantennen würden auf Hausdächern angebracht und seien auch nicht immer sichtbar.

Jede Mobilfunkantenne müsse von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. „Antennen ab zehn Meter Höhe außerdem von der Bauaufsicht“, erklärt Kloppenburg. Denn grundsätzlich werden Mobilfunkantennen als kleine Gewerbeanlagen betrachtet, da sie gewerblich betrieben werden. Wo in Neuss welche Funkanlagen stehen, hat die Bundesnetzagentur im Internet verzeichnet.

Das Unternehmen Vodafone, das nach eigenen Angaben über 90 Prozent der Haushalte in Neuss erreicht, modernisiert zurzeit sein Netz und verspricht künftig bessere Qualität bei Sprache und Stabilität der Verbindung, außerdem mit bis zu 42,2 Megabit pro Sekunde eine fast doppelt so schnelle Geschwindigkeit beim Surfen im weltweiten Netz. Vier Milliarden Euro investiere die Firma in den nächsten zwei Jahren bundesweit in neue Leitungen. Der große Konkurrent Telekom deckt nach eigenen Angaben bereits 100 Prozent der Neusser Haushalte mit seinem Mobilfunknetz ab, 99 Prozent davon mit LTE-Technik.

Anrufe von Anwohnern, die Angst vor Gesundheitsschäden durch die Funkwellen der Sendeantennen haben, verzeichne man — anders als in den ersten Jahren — nicht mehr, teilt die Neusser Stadtverwaltung mit. Alle bisherigen Messungen aufgrund solcher Anrufe hätten auch ergeben, dass keine Grenzwerte überschritten worden seien. Haben andere Städte jedoch festgelegt, dass keine Funkantennen auf öffentlichen Gebäuden, sondern nur auf Privathäusern aufgestellt werden dürfen, gilt in Neuss eine solche Regel nicht, teilt die Stadtverwaltung mit.