Carrerafreunde St. Tönis Schnelle kleine Autos für große Jungs

St Tönis/Kempen · Das Carrera Racing Team aus St. Tönis besteht aus drei Männern. Die Brüder Kaninekens und Walter Bohnen werden ihre mobile Rennstrecke bei den Kempener Stadtmeisterschaften aufbauen.

Klaus Kaninekens (links) und seine Freunde haben die große Carrera-Rennstrecke bei einem Kinderfest im Sommer aufgebaut.

Foto: kaninekens/Kaninekens

Die drei Männer haben im Moment alle Hände voll zu tun. Sie müssen Reifen wechseln, die Flitzer müssen umlackiert und wieder zusammengesetzt werden und auch die Rennstrecke muss fahrtauglich hergerichtet werden. Wer jetzt an Formel 1 oder Kfz-Mechatroniker denkt, liegt nicht so ganz falsch. Wolfgang und Klaus Kaninekens sowie Walter Bohnen gehören zu den Carrerafreunden Kaboka (zusammengesetzt aus den Nachnamen) St. Tönis. Seit 2004 investieren sie viel Zeit in ihre kleinen Autos auf der schwarzen Piste. An der Stadtmeisterschaft im Carrerabahn-Rennen, die vom 18. bis 22. Dezember ausgerichtet vom Verkehrsverein Kempen auf dem Buttermarkt stattfindet, sind die Miniatur-Rennfahrer maßgeblich beteiligt. Bauen sie doch in einem Zelt ihre mobile Rennstrecke auf.

Viele Eltern kehren mit ihren Kindern zum Hobby zurück

„Angefangen hat die Leidenschaft bei meinem sechs Jahre älteren Bruder und mir in der Kinderzeit. Wir bekamen eine Carrera-Bahn geschenkt und haben bis uns das zu langweilig wurde damit gespielt“, erinnert sich Klaus Kaninekens. Es folgte eine Eisenbahn, die aber auch nach einiger Zeit ihre Schuldigkeit getan hatte. „Wir gingen in einen An- und Verkauf, um die Eisenbahn zu verkaufen, und entdeckten dabei eine zum Verkauf stehende Carrera-Bahn. Das Geld von der Eisenbahn haben wir sofort wieder in die Autorennbahn investiert“, sagt Kaninekens. Die Begeisterung nahm bis heute nicht wieder ab.

„Wir haben eine Rennstrecke bei meinem Bruder in der Firma fest installiert“, beschreibt Kaninekens sein Hobby. Dort trifft sich das Racing Team Kaboka regelmäßig mit einigen Freunden und auch Ehefrauen, um Rennen zu fahren und kleine Wettkämpfe auszutragen.

Doch die mobile Rennstrecke hat noch eine ganz andere Geschichte: „Wir haben aus der Familie eines Freundes eine transportable Strecke geschenkt bekommen“, berichtet Klaus Kaninekens. Sie war auf leicht instabile Schrankwände montiert, passte aber in zwei Kartons und konnte an unterschiedlichen Orten aufgebaut werden. „Aber das musste überarbeitet werden“, sagt Hobby-Rennfahrer Kaninekens. Heute vermieten die Freunde 25 Meter Strecke auf rund 25 Quadratmetern in einem Größenmaßstab von 1:24. Auf zehn Holzplatten sind die Schienen befestigt. Diese müssen vor Ort nur noch zusammengesetzt werden. An Ort und Stelle wird noch ein ovaler Spurlängenausgleich über die Strecke gesetzt, damit die Länge der zu fahrenden Runden für alle Teilnehmer gleich ist. Sechs Spuren liegen nebeneinander, auf denen die Autos zum Rennen antreten. Mit einem Handregler in der Hand ausgestattet können sich die Fahrer messen. Dabei gilt natürlich die Schnelligkeit, aber auch die Sicherheit in der Spur zu bleiben, das heißt vor den Kurven rechtzeitig das Tempo zu drosseln. „Das ist die Kunst des Spiels“, sagt Kaninekens (56), Vorkenntnisse sind also nicht nötig. Und Jungen und Mädchen sowie die großen Spielkinder werden auf dem Buttermarkt ihren Spaß haben bei der Stadtmeisterschaft. „Und wenn die Kinder mit einem breiten Grinsen das Zelt verlassen, ist das der schönste Lohn für die ganze Arbeit“, sagt der Miniatur-Freund.

Im Jahr 2025 finden nach Corona wieder die Deutschen Digitalmeisterschaften statt. Leider konnte sich der Hobby-Rennfahrer dafür nicht qualifizieren, ist im Vorfeld aber einige Vorrunden mitgefahren. „Wir drei sind nur ein kleiner Haufen mit dem Hobby, mit Kinderspielzeug unsere Zeit zu vertreiben“, sagt er. Doch es gebe auch große Klubs und Geschäfte, die Zubehör für die drei Carrera-Größen 1:43, 1:32 und 1:24 verkauften. Auf dem Geschenketisch liegen meist die kleinen Schienen mit den kleinen Autos. Und oft kauften auch die Väter die Startersets, um Kindheitsträume aufleben zu lassen. Der Nachwuchs sei von den großen Kleinen (1:24), wie die St. Töniser sie mitbringen werden, total begeistert. Außerdem sind die Flitzer bei den Stadtmeisterschaften in den Sponsorenfarben lackiert und natürlich mit schnellen Reifen ausgestattet worden.