Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche Skate- und Bikepark wird zum kreativen Treffpunkt

Meerbusch-Strümp · Der neue Container im Skate- und Bikepark Strümp soll zum Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche werden – mit kreativen Ideen und der Chance, die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten.

Der Container am Skate- und Bikepark soll künftig jeden Donnerstag geöffnet sein.

Foto: RP/Christoph Baumeister

Mit kräftigen Tritten in die Pedale nahm Marc Tempo auf und setzte mit viel Schwung über einen der Erdhügel ab. Für einen kurzen Moment schwebte der 16-Jährige auf seinem Dirtbike in der Luft. „Eigentlich bin ich auf anderen Strecken unterwegs, die größere Sprünge ermöglichen“, berichtete der Lank-Latumer, „aber direkt vor der Haustüre auf dieser Anlage ein paar Runden zu drehen, macht auch immer Bock“. Die beiden zehnjährigen Michael und Mathis begutachteten die akrobatischen Künste des Teenagers bewundernd. „Dafür muss man sicher lange üben. Aber ich hoffe, dass ich irgendwann auch mal solche Tricks kann“, sagte Michael zu seinem Kumpel.

Die beiden gehörten am Samstag ebenso wie Marc zu den Besuchern des Festes, das die mobile Jugendarbeit der Stadt am Skate- und Bikepark in Strümp anlässlich des neu errichten Containers auf dem dortigen Gelände ausrichtete. Ab dem 8. Mai ist der farbenfroh gestaltete Container jeden Donnerstag ab 16 Uhr geöffnet. Er soll zu einem zentralen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche werden. Neben Sitzsäcken, Liegestühlen und der Möglichkeit, Skateboards oder BMX-Räder auszuleihen, stehen die Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit als Ansprechpartner bereit – sei es für Gespräche, Hilfestellungen im Alltag oder Unterstützung bei Bewerbungen und Praktikumssuchen. „Unser Ziel ist es, einen niedrigschwelligen, offenen Ort zu schaffen, an dem Jugendliche sich willkommen fühlen“, betonen die Verantwortlichen Arne Johnsen, Magdalena Keß und May Peraus. Die regelmäßige Präsenz soll auch helfen, Hemmschwellen abzubauen und einen direkten Draht zwischen den jungen Menschen und der Stadtverwaltung aufzubauen. Das Projekt ist Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung von Kinder- und Jugendbeteiligung in Meerbusch. Mit verschiedenen Angeboten möchte die Stadt Bewegung, Eigenverantwortung und Gemeinschaftssinn stärken.

Das Fest nutzten die Verantwortlichen dafür, Ideen und Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der Stadt abzufragen – ganz offen und unkompliziert. Die Ergebnisse sollen in den neuen Kinder- und Jugendförderplan einfließen. „Wir können nicht erraten, was die Kids gerne hätten, deshalb ist es wichtig, dass sie uns ihre Wünsche mitteilen“, sagte Keß. Es gehe auch nicht darum, fertige Angebote vorzugeben, sondern darum, gemeinsam etwas aufzubauen. „Die Jugendlichen erleben, dass ihre Stimme Gewicht hat und zählt“, unterstrich Keß. Bei den Anwesenden kam das positiv an. „Wir finden es gut, dass wir uns aktiv einbringen können und unsere Ideen berücksichtigt werden“, meinten die vier Freundinnen Mara, Lene, Nisan und Aurelia, die auch einen konkreten Vorschlag für die Begegnungswiese in Osterath hatten: Ein öffentlicher Wasserspender, der rund um die Uhr frisches Trinkwasser abgibt. Andere Jugendliche dachten etwas größer und äußerten den Wunsch nach einem Kletterpark, einer Boulderhalle oder einem Wasserpark. „Wir werden natürlich nicht alle Einfälle umsetzen können. Doch für uns ist es wichtig, die Stadt aus der Sicht der Kids zu verstehen, um im Nachgang Projekte umzusetzen, die diesem Bedarf gerecht werden“, erklärt Johnsen.

Über den ganzen Tag verteilt strömten insgesamt mehr als 70 Jungen und Mädchen in den Skate- und Bikepark. Viele von ihnen nutzten das Angebot, Jutebeutel kreativ mit Graffiti zu besprühen. Auch die Möglichkeit, die mit Tafellack bestrichene Rückseite des Containers zu gestalten, nahmen die Kinder und Jugendlichen wahr und malten diese komplett voll.

Die Eröffnung des Containers war nur der erste Schritt. Perspektivisch sollen weitere Aktionen folgen: Ferienprogramme, Skate-Contests, Graffiti-Workshops oder Musik-Events sind in Planung. Auch Kooperationen mit Schulen und Vereinen sind vorgesehen, um den Skate- und Bikepark noch stärker im Stadtteil zu verankern. „Wir verstehen den Skatepark nicht nur als Sportstätte, sondern als Lernort, als kreativen Raum und als Plattform für soziale Begegnung“, betonte Johnsen.