Erste Gaststätten in Unterburg öffnen rechtzeitig zum Osterfest Auf Schloss Burg sind die Handwerker angerückt

Solingen · Besucher von Schloss Burg stehen jetzt vor vielen Baugerüsten statt der Bruchsteinmauern. Wie im vergangenen Jahr angekündigt, haben der Schlossbauverein und die Stadt mit der weiteren Sanierung der Schlossanlage begonnen.

Schloss Burg ist an vielen Stellen gut verpackt. Die Handwerker haben mit der Sanierung des Hauptgebäudes begonnen. Die Burg kann trotzdem in Teilbereichen weiter besucht und besichtigt werden. In Unter- und Oberburg bereitet sich die Gastronomie auf Ostern vor.

Foto: Michael Schütz

Das Engelbert-Denkmal vor der Burg ist schon länger abgebaut. Und ins Hauptgebäude können Besucher auch nicht mehr. Dort, im sogenannten Pallas, führt die Stadt Solingen federführend für die drei Eigentümerstädte der Burg – Solingen, Wuppertal und Remscheid – eine Kernsanierung durch. Nicht nur dafür haben die Städte und der Schlossbauverein Fördermittel von mehr als 30 Millionen Euro einwerben können. Die Burg kann trotzdem besucht und besichtigt werden. Derweil rüstet sich der historische Stadtteil fürs Osterfest. Erste Gastronomen haben ihre vom Hochwasser zerstörten Betriebe wieder instandgesetzt.

In diesem Jahr konzentrieren sich die Arbeiten auf der Burg auf das gesamte Schlossgelände. „Schlossherr“ Gregor Ahlmann, der Geschäftsführer des Schlossbauvereins, berichtet: „In der Tat tut sich gerade einiges.“ So wird die Mauer, die den Innenhof zwischen Bergfried und Hauptgebäude entfernt. Das soll beispielsweise größere Veranstaltungen möglich machen.

Da die Burg unter Denkmalschutz steht, müssen die Arbeiten in diesem Jahr auch daran ausgerichtet sein, den Originalzustand zu erhalten. Dazu hat der Diplomingenieur Matthias Veldboer von der Stadt Solingen die Oberaufsicht. Er ist zugleich Leiter der Abteilung Sanierung Schloss Burg, die extra für diese Zeit im Rathaus geschaffen wurde und bei der Stadtentwicklung angesiedelt wurde. Mit gutem Grund: Parallel nehmen die Stadtentwickler den gesamten Stadtteil weiter in den Blick. So wird für 2023 mit dem Baustart für die Umgestaltung der Wupperinsel in Unterburg gerechnet. Pläne dazu wurden zusammen mit den Bürgern entwickelt. Das Büro des Stadtteilmanagements teilt dazu mit, dass die Erfahrungen aus dem Juli-Hochwasser des vergangenen Jahres noch in die Umsetzung einfließen sollen.

Gastronomie startet wieder,
die Seilbahn fährt öfter

Auch für Oberburg gilt es, touristisch attraktiver zu werden. So will die Bezirksvertretung Burg/Höhscheid sich in diesem Jahr besonders mit der Parksituation befassen. Dabei ist allerdings noch völlig offen, wo die diskutierten, zusätzlichen Parkflächen geschaffen werden könnten. Der ehemalige Sportplatz in Oberburg steht dafür nicht zur Verfügung. Den möchte das Rathaus gerne vermarkten. Eine Entscheidung wird auch in der Sachlage erwartet, wie Unter- und Oberburg besser mit dem Bus verbunden werden können. Da wird angeregt, mit einem kleinen BOB, dem durch Batterien angetriebenen Obus, eine direkte Verbindung zu schaffen. Konkret ist aber auch das noch nicht abschließend geklärt.

In die Zukunft können nach dem Hochwasser aber bereits die ersten Gastronomen schauen. Das Café Meyer an der Wupperinsel war ein Fall für die komplette Sanierung. Die ist so weit abgeschlossen, dass das Café bereits seit dem vergangenen Wochenende wieder geöffnet hat.

Betreiber Olaf Meyer erklärt über das Internet aber, dass sich das Speisenangebot noch auf Kuchen beschränke. Die Küche muss noch neu eingerichtet werden. Rechtzeitig zu den Ostertagen öffnet an der Eschbachstraße Tamy’s Pfötchen Café auch wieder. Auch dieses Lokal für Zwei- und Vierbeiner wurde in der Nacht zum 16. Juli 2021 völlig zerstört. In Oberburg sind die Gaststätten ebenfalls an den Ostertagen geöffnet. Carmen Hillen, die auf der Brücke an der Müngstener Straße eine Lunchbox aufgebaut hat, wird ihr beliebtes Bürger Büdchen dagegen erst zum ersten Maiwochenende öffnen. Vorher schaffe sie das leider nicht, den Treffpunkt an der Eschbachstraße zu öffnen, erklärt sie.

Auf den Sommerfahrplan hat seit Dienstag bereits die Seilbahn in Burg umgestellt, wie Betreiber Stefan Irlenbusch mitteilt. Auch die Talstation in Unterburg war Opfer der Wupperflut und musste in Teilen saniert werden. Montag ruht der Seilbahnverkehr, an den anderen Tagen fährt sie zwischen 11 und 16.45 Uhr zwischen Ober- und Unterburg. Passt die Wetterprognose weiter, wird es dann am Wochenende sicher richtig gut voll in und um Schloss Burg.