Abgestimmt: Ratssitzung statt Fußball
Mit einer zusammengefassten Abstimmung wäre schnell entschieden gewesen. Eine Stimme war aber dagegen.
Sprockhövel. Zwei Ereignisse werden die konstituierende Sitzung des neuen Stadtrats bei allen Beteiligten in der Erinnerung verankern — das hatte sich der neue Bürgermeister Ulli Winkelmann sicher anders vorgestellt.
Da war die Verabschiedung der ausgeschiedenen Ratsmitglieder, die ohne Altbürgermeister Klaus Walterscheid stattfinden musste. Der ließ sich per Brief entschuldigen. Begründung: „Nach zehn Jahren intensiver Verbundenheit mit dem Amt brauche ich Zeit, Abstand zu gewinnen.” Zudem sei von Erwin Peddinghaus (FDP) in der letzten Sitzung des alten Rates genug zu seiner Person gesagt worden.
Das zweite Ausrufezeichen setzte Stadträtin Daniela Meyer (CDU). Mit einem zusammengefassten Beschluss hätte in einer einzigen Abstimmung über die Ratsausschüsse entschieden werden können. Zuvor hatten die Fraktionen entsprechende Namenslisten besprochen. Damit wäre das Fußballspiel Deutschland gegen die USA noch erreichbar gewesen. Meyer stimmte allerdings als einzige gegen diese Lösung und löste geheime Abstimmungen zu jedem einzelnen Ausschuss aus. Für die mussten erst Wahlzettel gedruckt werden — die Sitzung ging dann bis 21.30 Uhr.