Ausstellung: Träumen vom Tag am Meer

Bilder von Martina Porbeck werden beim Bauverein gezeigt.

Niedersprockhövel. Das Ölgemälde zeigt eine Frau, die es sich mit einem Buch im Sessel bequem gemacht hat. Freundliche Farben, ihr Gesicht ist heiter. Was wohl vor ihrem geistigen Auge abläuft? Das Fenster ist abgehängt, die Außenwelt kann nicht ablenken.

Das Bild gehört zur Ausstellung „Blumen — und andere Träume“ der Wuppertalerin Martina Porbeck. Der Bauverein hatte zur Vernissage geladen. Bernhard Heek begrüßte die Gäste, vier Saxofonspieler der Musikschule setzten einen musikalischen Rahmen.

Einleitende Worte kamen von Joachim Stade: Realistisch, aber nicht fotorealistisch seien die Bilder von Martina Porbeck. Sie ließen Raum für die Fantasie des Betrachters, seien Angebote für eigene Träume. Tatsächlich ist jedes von ihnen eine Einladung. Wer sie annimmt, dem erzählen sie Geschichten, wie etwa die Strandszene mit Großvater und Enkel, die gemeinsam durch den Wind laufen, aber offensichtlich jeder mit eigenen Gedanken beschäftigt sind.

Eine junge Frau links, Großmutter rechts - in der bewegten Szene baut sich Spannung auf, und über Großmutters Haupt ballt sich ein Unwetter zusammen. Auch die vielen Blumenbilder sind zunächst einmal realistisch. Aber sie zeigen Details wie die Blütenstempel roten Mohns in sehr großen Formaten.

Oder ungewöhnliche Ausschnitte, etwa einer Rosenblüte im Hochformat. Ungewöhnliche Blicke auf gewöhnliche Dinge, die andere Elemente verstärken oder zum Vorschein bringen: Farbenspiele, Formen, Licht und Schatten. Wenn Bilder wie die Strandszene Geschichten erzählen, dann steckt in den Blumenbildern Poesie. Dabei muss man sich nicht unbedingt, so Porbeck, auf die Suche nach tiefsinnigen Botschaften machen. „Ich male Dinge, weil ich sie schön finde, weil sie mich bewegen“, sagt sie. Mal ist es die Perspektive, die vom alltäglichen Sehen abweicht, ein Schritt zur Abstrahierung.

Damit fängt Martina Borbeck mit ihren Bildern etwas an, was die Betrachter fortsetzen können. Wobei sie die Freiheit haben, verschiedene Richtungen einzuschlagen. Jeder hat eigene Träume. Wie Großvater und Enkel im Strandbild.