Beigeordneter: Bernd Woldt - Was Woldt sagt, hat Gewicht
Soeben ist der Beigeordnete von allen Fraktionen für eine dritte Amtszeit im Rathaus wiedergewählt worden.
<span style="font-weight: bold;">Sprockhövel. Ob Busbahnhof, Hauptstraße, Neubaugebiete oder Sportplätze - über seinen Schreibtisch laufen alle wichtigen Bauprojekte in der Stadt Sprockhövel, und auch der Bereiche Umwelt, Schutz und Ordnung stehen unter seiner Regie. Das war in den vergangenen 16 Jahren so und bleibt so. Soeben ist Bernd Woldt einstimmig von allen Ratsfraktionen für eine weitere achtjährige Amtszeit als 1.Beigeordneter gewählt und damit als zweiter Mann in der Verwaltung nach dem Bürgermeister bestätigt worden. Nicht selbstverständlich, wie der Blick in die Nachbarstädte zeigt, wo reihenweise Baudezernenten abgewählt oder ihre Stellen sogar ganz gestrichen wurden. Nachdem in Sprockhövel vor zwei Jahren der Posten des Sozialdezernenten und 2. Beigeordneten wegfiel, ist Woldt der einzige Wahlbeamte der Verwaltung.
Er sagt der Politik offen die Meinung
"Ich verstehe mich als Bindeglied zur Politik. Meine Aufgabe ist, die Politiker mit Informationen zu versorgen, um auch sachgerechte Entscheidungen treffen zu können", beschreibt der 53-Jährige seine Funktion. Im Klartext: Was geht, was geht nicht? Und dabei wird Woldt auch deutlich, wie im Vorjahr, als er seine Bedenken gegen die von SPD und CDU beschlossene (später wieder aufgehobene) reine Einzelhandelsbebauung des Sportplatzes Haßlinghausen äußerte.
"Ich halte alle Fraktionen gleich", sagt SPD-Mitglied Woldt, und das nehmen ihm die Parteien offenbar ab. Stark setzte er sich etwa für den Umbau des Busbahnhofs Haßlinghausen, ursprünglich Lieblingsprojekt der Grünen, ein. "Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagt Woldt und nennt das als Ergebnis seines guten Mitarbeiterteams.
Derzeit beschäftigt ihn natürlich die Neuausschreibung der Sportplatzbebauung. "Ich gehe nach der Durchsicht der vier Entwürfe davon aus, dass städtebaulich interessante Varianten dabei sind", sagt er vorsichtig. Zunächst überprüft ein Wettbewerbsrechtler die Entwürfe.
Hartnäckig bleibt Woldt beim Thema Ortsumgehung für Niedersprockhövel. "Ich hoffe, bis zum Ende meiner Amtszeit 2016 ist die realisiert, schließlich war die Umgestaltung der Hauptstraße 1992 mein erstes Projekt hier."
Keine Zersiedlung, sondern neue Wohngebiete nur zur Ergänzung vorhandener Bebauung, und dann nicht nur Einfamilienhäuser, sondern auch barrierefreie Wohnungen. So nennt er seine Vorstellung von künftiger Stadtplanung, die auf den demografischen Wandel eingehen müsse.
"Neue Konzepte seien bei Stadtsauberkeit und Ordnung gefragt. "Das Thema müssen wir angehen, die Verschmutzungen nehmen zu", sagt Woldt aus seiner Sicht. Derzeit informiere sich die Verwaltung über Konzepte in anderen Städten.
Gut möglich, dass dann etwa "Stadtwachen" politisch neu diskutiert werden. "Man sollte auch über städtische Mitarbeiter nachdenken und dabei Kosten für private Wachdienste wie jetzt schon an den Schulstandorten gegenüberstellen", sagt der 1. Beigeordnete. Dass man etwa im Bereich Planung heute viele Aufträge an private Baubüros vergeben müsse, weil die Verwaltung verschlankt wurde, sieht er durchaus kritisch. "Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mag es teilweise sinnvoll sein, fachlich gesehen könnten wir das mit eigenen Leuten oft sicher besser, wenn die da wären."
Geboren: 23. Juni 1954 in Ennepetal, wo er auch wohnt.
Familie: verheiratet, zwei Kinder und zwei Enkel (4 Jahre, 1 Jahr)
Ausbildung Bauzeichnerlehre, Architekturstudium, berufsbegleitendes Studium Kommunalwissenschaft.
Werdegang Ab 1977 technischer Beamter beim Kreisbauamt, ab1987 Leiter des Kreisbau- und Umweltamtes, 1991 Kreisbaurat. Seit 1992technischer Beigeordneter der Stadt Sprockhövel.
Hobbies: Bergsteigen und Eisenbahnen sowohl in Natura als auch in Miniatur.