Unfallstatistik 2007: Laserpistole statt Radarwagen

Die Querspange in Höhe Autobahn 43 ist entschärft. Insgesamt stieg die Unfallzahl aber. Sorgenkind sind die Unfallfluchten.

Sprockhövel. Die Zahlen sprechen Bände. 27 Unfälle mit Personenschäden ereigneten sich 2006 an der Querspange in Höhe Anschlussstelle A43. Seitdem dort vor genau einem Jahr Ampeln in Betrieb genommen wurden, gab es keinen einzigen schweren Unfall mehr dort - lediglich vier Zusammenstöße mit Bagatellschäden. Dieses Paradebeispiel für eine gelungene Verkehrssichungsmaßnahme präsentierte Dezernatsleiter Rainer Sommer gestern bei der Vorstellung der Unfallstatistik 2007 durch die Kreispolizei.

Erste Erfolge meint Noske bei der Verfolgung von Verkehrsunfallfluchten zu erkennen, auch wenn deren Zahl um 9 Prozent, in Verbindung mit Verletzten sogar um satte 26 Prozent gestiegen ist. Zwei Sachbearbeiter beschäftigen sich jetzt nur noch mit Unfallfluchten. Bei schweren Unfällen wird auch die Spurensicherung der Kripo eingeschaltet. So gelang es, die Aufklärungsquote für Unfallfluchten mit Personenschäden 2007 auf 70 Prozent zu erhöhen - der beste Wert im NRW-Vergleich. Bei Unfallfluchten mit geringen Schäden (zwei Drittel aller Unfallfluchten passieren auf Parkplätzen) wurde diese Quote von 43 Prozent auf gut 50 Prozent im bisherigen Jahresverlauf erhöht. "Die Leute müssen merken, dass sich Unfallflucht nicht lohnt", sagt Noske.

Unerfreulich bleibt der Trend bei Unfällen unter Alkoholeinfluss. Ihre Zahl stieg weiter. Bei zehn Prozent aller Unfälle war nachweislich Alkohol im Spiel (andere Rauschmittel 0,5 Prozent). Auch dort will die Kreispolizei die Kontrollen verstärken. "Es kommt allerdings erschwerend hinzu, dass wir keine räumlichen Schwerpunkte erkennen können, das heißt, wir müssen in der Fläche bleiben", sagt Noske. Erfreulich findet er, dass relativ wenig junge Leute (unter 10 Prozent) unter den Alkoholsündern waren. Hier zeige die Aufklärungsarbeit, etwa in Schulen, offenbar Wirkung.