Braucht die Lichternacht ein neues Konzept?

Die Veranstaltung war nur spärlich besucht.

Niedersprockhövel. Erst war es kühl und windig, dann kam auch noch Regen dazu — nicht das, was sich die Wirtschaftliche Interessengemeinschaft für die Lichternacht an der Hauptstraße gewünscht hatte. Zwar war schon der eine oder andere Besucher unterwegs. Aber, wie es Horst Moser, zweiter Vorsitzender der Gemeinschaft, sagte: „Der Zuspruch war nicht so, wie wir gehofft haben.“

Es waren vor allem Windlichter, die in der abendlichen Dämmerung flackerten. Vor dem Restaurant Tante Anna war ein Heizpilz aufgestellt. Tüten trug kaum jemand, der Betrieb in den Geschäften war überschaubar. Nur, wo zu den Lichtern noch etwas dazu kam, bildeten sich kleine Gruppen. Vor dem Bücherladen etwa schenkte man Erdbeerbowle aus. Ein Leierkastenmann trug Moritaten vor, weitere Geschichten warteten in den Bücherkisten. Bei Fashion by Petra wurden die Musiker kurzerhand reingeholt.

Mit Blick auf die elektrischen Verstärker traute man der tief schwarzen Wolkenwand nicht. Im Laden allerdings herrschte Partystimmung. Draußen auf der Straße mussten Besucher auf dem Bürgersteig bleiben — wegen der Bauarbeiten an der Bahnhofstraße wurde die Hauptstraße diesmal nicht gesperrt.

Vor Brillen Brandes hatte ein Ziehharmonika-Spieler Platz genommen. „Wir haben Bekannte getroffen“, erzählen fast alle Besucher, einige haben das Abendbrot an die Hauptstraße verlegt und noch eine Bratwurst gegessen. Und eine kann doch von einem Einkauf berichten: „Ich habe ein Buch gefunden. Und fast auch ein Brillengestell.“ Horst Moser denkt derweil über Grundsätzliches nach, ganz abgesehen vom Wetter: „Vielleicht ist eine Lichternacht ausgerechnet in der längsten hellen Zeit nicht optimal.“