Auszeichnung möglich Bürgergemeinschaft Herzkamp hat Chance auf Auszeichnung des Landes

Herzkamp. · Die engagierten Bewohner des Sprockhöveler Ortsteils sind von 134 Bewerbungen unter die letzten zwölf Nominierten für den Preis „Engagierte Nachbarschaft“ aufgenommen worden.

Holger Wanzke (v.l.), Gerlinde Honke-Feuerstack mit Lena, Helmut Nockemann und Ulrich Engelke freuen sich über die Anerkennung, die mit der Auszeichnung „Engagement des Monats Dezember 2020“ einhergeht.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Kurz vor Weihnachten hatte Holger Wanzke, Vorstandsmitglied der Bürgergemeinschaft Herzkamp, erfreuliche Grüße zum Fest und zum Jahreswechsel im Briefkasten: Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege hat die Bürgergemeinschaft Herzkamp in den Kreis der zwölf Preisträger-Kandidaten für den Wettbewerb „Engagierte Nachbarschaft“ aufgenommen.

„Unter 134 Bewerbungen gehören wir zu den zwölf Besten“, sagen die Herzkamper Bürger, die seit 2003 Aktivitäten und Projekte planen und umsetzen, mit deren Hilfe man den Sprockhöveler Ortsteil schöner und lebenswerter gestalten will. In der von Vorstandsmitglied Helmut Nockemann ausgearbeiteten Bewerbung sind eine Reihe von gelungenen Aktionen aufgelistet, die in den Bürgerversammlungen, bei denen eine Vereins-Mitgliedschaft in der Bürgergemeinschaft nicht erforderlich ist, angeregt worden sind.

„Mal treffen wir uns im Gemeindehaus, seit Corona aber auch im Schützenhaus, weil da mehr Platz ist“, erklärt Holger Wanzke den Lenkungsausschuss, in dem außer den Vereinsmitgliedern auch Vertreter der Herkamper Vereine wie des Schützenvereins, des VfL Gennebreck, der Schulen und kompetente Vertreter der Stadt konstruktiv miteinander sprechen.

Wenn die fünf gleichberechtigten Vorstandsmitglieder Gerlinde Honke-Feuerstack, Tina Becker-Kück, Ulrich Engelke sowie die Herren Wanzke und Nockemann tagen, dann genügt auch der heimelige Bauwagen am Sportplatz als Begegnungsstätte. „Aber leider haben die letzten Versammlungen wegen Corona nicht stattfinden können“, bedauert Nockemann, der unter anderem den Senioren- und Jugendtreff, Kulturabende, Baumpflanzungen, Wassersäcke in den Zeiten zunehmender Trockenheit und Baumpaten als Aktivitäten der Bürgergemeinschaft aufgeführt hat. Ebenso wie das schnelle Internet, die Blühstreifen und -Wiesen im idyllischen Dorf, die Hundekotbeutel und -Spender, den Herzkamper Terminkalender im Internet und die Installierung des roten Bücherhäuschens an der Elberfelder Straße, einer Londoner Telefonzelle nachempfunden. Die wird regelmäßig von Bücherfreunden aufgefüllt und von Lesern genutzt. So wie auch die angesiedelte Bäckerei an der Elberfelder Straße die Nahversorgung im Dorf verbessert hat.

Dafür, dass in der Ortschaft Herzkamp ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht, sorgen vielfältige Veranstaltungen wie das von diversen Vereinen organisierte Osterfeuer, das Dorfpokalschießen und das Schützenfest des Schützenvereins, der festliche Umzug mit allen im Ort vertretenen Vereinen, Dorffeste der Feuerwehr, die Aktionen der Kirchen, die alle im Terminkalender (gennebreck.info) im Internet bekannt gemacht werden.

„Wir werden uns weiterhin für den Erhalt unseres ländlichen Raumes einsetzen und dafür, dass er nicht weiter abgehängt wird (ÖPNV, Digitalisierung) oder zur Schlafstadt im Speckgürtel der Metropolen verkommt“, heißt es im Bewerbungsschreiben Herzkamps an die NRW-Stiftung, in dem auch steht, dass man gerade an einer Fortschreibung des Dorfentwicklungskonzeptes arbeite.

Das Thema Verkehr liegt der Bürgergemeinschaft am Herzen

Und da dürfte die Anbindung Herzkamps an die Radinfrastruktur, wie Glückauf-Trasse und Nordbahn-Trasse ebenso ein Thema sein wie die Anlage eines Wanderparkplatzes.

Zwar haben Tempo-Anzeigen an der Elberfelder Straße schon zur Verkehrsberuhigung beigetragen, doch möchten die Herzkamper Bürgerinnen und Bürger auch den Verkehrslärm reduzieren, der besonders am Fuße der Elfringhauer Straße, der „Startrampe“ für Motorräder, vor allem in der wärmeren Jahreszeit ein ohrenbetäubendes Ärgernis ist.

Steht im Herzkamper Terminkalender 2020 auch hinter nahezu allen geplanten Veranstaltungen ein „abgesagt“, so soll es doch am 9. Januar eine corona-gerechte Aktion geben: Die Abholung der ausgedienten Weihnachtsbäume, die – so die Pandemie es zulässt – am Ostersamstag auf dem Gelände hinter dem Schützenhaus für ein Osterfeuer genutzt werden sollen.