Das Thema Wohnen sorgt für Kontroversen

Die Bürgermeisterkandidaten haben unterschiedliche Ansichten.

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Sprockhövel. Welche Konzepte haben die Bürgermeisterkandidaten, wenn es um gutes und bezahlbares Wohnen in Zukunft in Sprockhövel geht? Diese Frage stellte die Mieterinteressengemeinschaft Haßlinghausen am Montagabend in einer öffentlichen Veranstaltung und erhielt von Klaus Knippschild (SPD), Astrid Timmermann (FDP) und Ulli Winkelmann (parteilos) höchst unterschiedliche Antworten.

Am 25. Mai wurde gewählt.

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Kommunale Wohnungspolitik solle vor allem Bedarfsanalysen durchführen und könne zudem Bauland ausdrücklich für Miet- und Sozialwohnungen ausweisen, empfahl zunächst Knut Unger vom Mieterverein Witten.

Dazu ergänzte Klaus Knippschild (SPD), die Stadt könne auch im Bereich der Nebenkosten auf den Mietpreis einwirken. „Gebühren und Grundsteuer konnten bisher immer auf einem relativ niedrigen Niveau gehalten werden”, wies er auf seine bisherige Tätigkeit im Rat der Stadt hin. Als Bürgermeister wolle er einen Runden Tisch einführen, um eine Bestandsaufnahme durchzuführen und dann notwendige Schritte zu beraten.

Einen direkten Einfluss auf den Wohnraum könne die Stadt nicht nehmen, stellte Ulli Winkelmann (parteilos) fest. Allerdings werde er bei der Genehmigung von Bauvorhaben genau darauf achten, was geplant sei. Den Bau von Mietwohnungen könne man zum Beispiel anstoßen, indem in Bebauungsplänen größere Häuser gefordert werden. Ein runder Tisch hätte für ihn eine zu geringe Reichweite. Er wolle daher einen „Offenen Tag des Wohnens“ nach dem Muster des Gesundheitstags einführen, an dem sich Mietinteressenten informieren und Vermieter vorstellen und Anregungen aufnehmen können. Zugleich könne die Stadt dabei auf die Entwicklung des Mietpreises achten und es könnten sich auch hier Netzwerke gründen.

Für Astrid Timmermann (FDP) liegt die Verantwortung insbesondere bei den Politikern. Sie könnten bei entsprechenden Planungen auf eine Mitsprachemöglichkeit der Betroffenen achten, vorausgesetzt, die Bürger würden sich mehr als bisher für die Arbeit der Ausschüsse und des Stadtrates interessieren, schlägt sie vor. Darüber hinaus spricht sie sich dafür aus, weitere Neubaugebiete - nicht nur in Haßlinghausen und Niedersprockhövel - auszuweisen, „damit das Wohnungsangebot wächst und es nicht zu Verteuerungen kommt”.