Delfin: Ein wenig spannender „Zoobesuch“

Zumindest in Sprockhövels Kindergärten ist die 1. Stufe der Sprachstanderhebung Delfin bei Drei- und Vierjährigen wie geplant vor den Osterferien abgeschlossen worden.

Sprockhövel. Für ein Fazit ist es aber noch viel zu früh, sagt Schulrat Joachim Niwil vom Kreis, bei dem täglich noch Ergebnisse eingehen. In einigen Einrichtungen - kreisweit sind 3092 Kinder - müssten Tests auf nach den Osterferien verschoben werden, weil die Materialien - eine Spielunterlage und Spielkarten, die einen Zoobesuch symbolisieren - nicht überall früh genug eingetroffen waren. In einem Fall habe sich ein Träger (nicht in Sprockhövel) auch prinzipiell geweigert, den Test durchzuführen. Die Vierjährigen dieser Einrichtung müssen im Mai geschlossen zur zweiten Stufe des Tests. Während Niwil noch keine Prognosen abgeben will, wie groß der Anteil der Kinder insgesamt sein wird, bei denen dann im Einzelgespräch abschließend festgestellt werden soll, ob sie Sprachförderbedarf haben, gibt es aus Sprockhövel bereits Resultate.Insgesamt sei es ganz gut gelaufen, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den Lehrern, heißt es von dort. Die vorausgesagte Prüfungszeit von 25 Minuten habe sich aber überall als deutlich zu kurz herausgestellt. "Im Durchschnitt waren es eher 40 Minuten, und da lässt die Motivation und Konzentrationsfähigkeit der Kinder doch deutlich nach, zumal einige erst im August vier Jahre als werden", berichtete Bianca Hoffmann aus dem Awo-Kindergarten Blumenhaus. Hinzu komme, dass manche in der Prüfungssituation sehr schüchtern waren, obwohl sie normalerweise keine Sprachdefizite hätten. "Die teilnehmenden Lehrer haben sich dann aber weitgehend auf unser Urteil verlassen", berichtet Ina Dupick, Erzieherin im evangelischen Kindergarten Haßlinghausen. Wie viele ihrer Kolleginnen fand sie das Spiel für die Kinder allerdings wenig spannend, weil es keine Anreize und erkennbaren Ziele gebe. In ihrer Einrichtung müssen von 24 Kindern nur zwei zur nächsten Teststufe. "Wir waren auch erstaunt, dass es so wenige waren, einige Kinder, bei denen wir es anders vermutet hatten, hatten keine Probleme", so Dupick. In den städtischen Kindergarten Schee und Gedulder Weg (je 8) und Hauptstraße (7), die zum Teil auch größer sind, lag die Quote etwas höher. Im kleinen evangelischen Kindergarten Gennebreck müssen zwei Kinder in die nächste Testrunde. "Da wollten die Eltern aber ohnehin einen Logopäden aufsuchen", so Erzieherlin Mechthild Zeißler.