Filmprojekt: Horror spielt im Raumschiff

Im Jugendzentrum Niedersprockhövel haben Dreharbeiten begonnen.

Niedersprockhövel. "Der zweite Tod muss ja nicht so brutal sein", meint Regisseur Christoph Böll und findet damit schnell die Zustimmung seiner jungen Darsteller. Denn die haben beim Horror-Filmprojekt im Jugendzentrum viel Mitspracherecht. So ist die vor zwei Jahren gestartet Aktion angelegt. Seit Montag wird nun endlich gedreht. Dazu hat sich das Jugendzentrum in ein Raumschiff verwandelt. Von der Idee eines Horror-Hauses, das zunächst Spielort der Geschichte sein sollte, ist man aus Kostengründen abgekommen, denn der Etat ist schmal.

Jetzt ist im Jugendzentrum ein Raum mit glänzender Silberfolie ausgekleidet, eine Nebelmaschine macht Dampf. "Gedreht wird außerdem im Wald", erklärt Böll, der mehrfach ausgezeichnet ist und mit diesem Jugend-Experimental-Projekt Neuland betritt. "Das Raumschiff von außen bekommen wir als Computeranimation von 3D-Artist Frank Dickmann", kündigt er an.

Mit dem Drehort hat sich auch das Drehbuch verändert. Nun ist es nicht mehr das Genre subtiler Horror à la Hitchcock, sondern ein Horrorfilm, in dem auch Außerirdische ihren Auftritt haben. Alien lässt grüßen. Kamerafrau Gertrud Schweers, die an der Fachhochschule Dortmund Film studiert, ist zum Team dazugestoßen und dokumentiert auch, was zwischen den Drehphasen besprochen wird.

Um den Schnittplatz sitzen die Nachwuchsdarsteller und sprechen über ihre Rollenauslegung. In der neuen Geschichte verschwinden Jugendliche aus einem Jugendzentrum und erwachen in dem Raumschiff des Bösewichts Laboreck. "Wir brauchen Gummigliedmaßen", schlägt der 16-jährige Dennis vor.

Laboreck ernährt sich von der Angst der Jugendlichen. Damit die Entführten vor dem grausamen Weltraumherrscher auch Angst bekommen, hat er eine Gehilfin namens Jada. Sie kann die Jugendlichen angreifen, ohne sie zu berühren, dabei gibt es Tote. "Wir brauchen wahrscheinlich Innereien vom Metzger", wirft Drehbuchautor Stefan Keim - der zweite Profi am Set - ein. Damit es auch wirklich richtiger Horror werden kann, kommt in der zweiten Woche noch Maskenbildnerin Iris Beerstecher vom Rheinischen Landestheater Neuss und schminkt die Akteure.

Regisseur Christoph Böll hatte vor zwei Jahren im Rahmen der Jugendkulturtage einen Film-Workshop geleitet. Daraus hat eine der Gruppen, die Horrorfilm-Idee entwickelt.

Drehtage In den Osterferien soll der 10 bis 20-Minütige Streifen nun abgedreht werden.