Die WfS und Holger Krefting trennen sich

Zerwürfnis in der Initiative, die dadurch ihren Fraktionsstatus im Stadtrat verliert.

Die WfS und Holger Krefting trennen sich
Foto: G. Bartsch

Sprockhövel. Die Freie Wählergemeinschaft und ihr Mandatsträger Holger Krefting gehen künftig getrennte Wege. Das teilte die Vorsitzende Helga Wieland-Plonyi gestern mit. Das Verhältnis zwischen dem Gründer und seiner Gemeinschaft ist offensichtlich zerrüttet. Nicht einmal über die Scheidung an sich sind die Partner sich einig. Während Helga Wieland-Polonyi betont, Holger Krefting mit dem einstimmigen Votum der Mitglieder ausgeschlossen zu haben, beharrt ihr Vorgänger an der Spitze der Bewegung darauf, Wir für Sprockhövel (WfS) bereits zuvor verlassen und alle Ämter niedergelegt zu haben. „Dabei habe ich lediglich versäumt, am Dienstag auch ausdrücklich aus der Fraktion auszutreten.“

Als Grund für seinen Schritt nennt er unüberbrückbare Differenzen über die Ausrichtung der WfS. „Wir hatten ganz bewusst eine offene Satzung. Jeder konnte zu den Fraktionssitzungen kommen und mitreden. Das war für mich ein unveräußerlicher Wert. Das wollte die Vorsitzende jedoch ändern und autoritäre Strukturen einführen, die ich nicht mittragen konnte.“

Helga Wieland-Polonyi wirft dem WfS-Gründungsmitglied ihrerseits vor, die Unabhängigkeit der WfS durch Fusionsfantasien in Gefahr gebracht zu haben. „Wenn eine neue Gruppe sich bildet, ist das ein demokratisch legitimer Prozess. Doch bevor wir uns mit einer solchen Bewegung zusammentun, müssen wir wissen, was sie will“, betont die Vorsitzende. Sie habe das auf einer internen Fraktionssitzung klären wollen, dazu sei Krefting jedoch ausdrücklich nicht bereit gewesen.

Der räumt die Pläne zu einem Zusammenschluss mit einer zweiten Bürgervereinigung durchaus ein. „Dafür gab es vernünftige Argumente.“ Helga Wieland-Polonyi habe davon nichts hören wollen. „Sie ist ausgeschert und hat Mitglieder manipuliert, um eine Stimmenmehrheit zu bekommen“, sagt Krefting.

Er spielt nun mit dem Gedanken, sich einer andern Fraktion anzuschließen oder gemeinsam mit Gleichgesinnten eine neue zu bilden. Sein Mandat abzugeben, lehnt er ausdrücklich ab. „Es ist ein Personenmandat und ich fühle mich meinen Wählern verpflichtet.“ Die WfS hatte ihn zum Verzicht aufgefordert, da er nur über die Reserveliste der Freien Wähler in den Rat eingezogen sei. Die hatten sich am 6. März 2014 gegründet und bei der Kommunalwahl aus dem Stand zwei Sitze erkämpft. Davon ist nun nur noch einer übrig, so dass die WfS ihren Fraktionsstatus im Rat verliert. Das hat zur Folge, dass die WfS die sachkundigen Bürger als Unterstützung in den Ausschüssen verliert.