Familienzentren: Ein Rundumservice für Eltern
Das private KAZ ist schon startklar. Der städtische Kindergarten Hauptstraße bastelt noch am Konzept.
<strong>Sprockhövel. Die Förderanträge sind eingereicht, die Zertifizierung ist für Juni vorgesehen und ab August sollen die vom Land geförderten Familienzentren endgültig starten. Gleich zwei davon befinden sich in Sprockhövel - noch dazu in fast direkter Nachbarschaft: der städtische Kindergarten an der Hauptstraße und das Kinder-Aktions-Zentrum (KAZ) an der Bahnhofstraße 7 und der Gutenbergstraße 2. Während das KAZ die Konzeptionierung weitgehend abgeschlossen hat, stecken Jugendamt und Kindergartenleitung für die Hauptstraße noch in der Detailplanung.
Viel Papierkrieg bis zum Gütesiegel
Für das Kinder-Aktions-Zentrum war die Bewerbung für das neue Gütesiegel nur eine Frage des Papierkriegs. "Wir haben alles, was man mitbringen muss, schon vorher gehabt", sagt die Leiterin Frauke Schittek stolz. Neben Kindergarten und Kleinkind-Betreuung in der Pampersliga bietet das KAZ mit seinen 20 Angestellten und acht Dozenten ein großes Nachmittags-Programm: Musikalische Früherziehung, Entspannungs- und Konzentrationstechniken, Kindertanzen, Englisch, Malkurse, Selbstbehauptung und Computerkurse finden im Haus statt. Scheidungskinder können sich bei den "Trennies" austauschen und Selbstbewusstsein aufbauen. "Da war der Bedarf in den letzten Monaten sehr groß", erklärt Frauke Schittek. In den Ferien gibt es Angebote, etwa ein Zirkusprojekt. Doch auch die tägliche Betreuung hebt sich von vielen anderen Einrichtungen ab. Die Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr sprechen für sich. Es gibt eine eigene Köchin, jede Woche gehen die Kinder in den Wald, im Haus können sie mit einem Hund, Schildkröten und Wüstenrennmäusen spielen. Auf dem Weg zum Familienzentrum neu eingerichtet wurde eine monatliche offene (Erziehungs-) Beratungsstunde mit einer Familientherapeutin. Kooperationen mit Vereinen und Beratungsstellen sollen in Zukunft noch verstärkt werden. Hier werden auch die Fördermittel von 12 000 Euro im Jahr helfen - obwohl Frauke Schittek betont: "Mit 1000 Euro im Monat schafft man nicht viel." Das sieht man auch im städtischen Kindergarten Hauptstraße nicht anders. Dort sind Elternkurse zur Stärkung der Erziehungskompetenz, themenspezifische Infoabende und -nachmittage und Entwicklungsgespräche zum Stand der Entwicklung des Kindes geplant. Hinzu kommen sollen gemeinsame Bildungsangebote für Eltern und Kinder (Bewegungserziehung, gesunde Ernährung oder musikalische Früherziehung) und individuelle Sprachförderung für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund.Stadt setzt auf Vernetzung von Beratungsangeboten
"Das Angebot richtet sich an alle Eltern aus Sprockhövel und Haßlinghausen", betont Evelyn Müller. Leiterin des Fachbereich Jugend, Familie und Soziales. Durch die Vernetzung mit Beratungsstellen und Ärzten soll bei den Eltern die Hemmschwelle sinken, sich rechtzeitig Rat zu holen. "Wenn man den Menschen schon einmal gesehen hat, fährt man eher auch mal hin."Elterncafé in der Kita Hauptstraße startet
Erstes Projekt: Der städtische Kindergarten Hauptstraße startet ab sofort als erste Aktion auf dem Weg zum Familienzentrum ein offenes Elterncafé. Eltern können sich dort mit oder ohne Kindern in lockerer Atmosphäre treffen, um über Angelegenheiten von allgemeinem Interesse zu sprechen und Erfahrungen in der Erziehung auszutauschen.
Termine: Ab nächsten Mittwoch, 25. April, findet an jedem dritten Mittwoch im Monat ein Familienfrühstück statt (8.30 Uhr). Ab 2. Mai gibt es an jedem ersten Mittwoch im Monat um 15 Uhr ein Nachmittagscafé.