Gezählt: Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind 70 Vogelarten zu Hause

Vogelfreunde zählten kreisweit in 189 Gärten mehr als 7500 Vögel. Spitzenreiter war trotz deutlichen Rückgangs die Kohlmeise.

Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Im Rahmen der Aktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes Nabu haben sich am vergangenen Wochenende mehr als 45 000 Menschen bundesweit in Bewegung gesetzt, um in rund 32 000 Gärten und Parks den Vogelbestand zu erfassen. Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis waren Vogelfreunde aktiv.

In 189 Gärten wurden dabei insgesamt 7569 Vögel erfasst und 70 unterschiedliche Arten erkannt. Spitzenreiter war dabei die Kohlmeise (948 Exemplare), die in fast allen Gärten auftauchte. Auf Platz zwei folgt die Saatkrähe (922) vor der Blaumeise (748), der Amsel (542) und dem Haussperling (442). Als Exoten mit jeweils nur einem entdeckten Exemplar erwiesen sich unter anderem die Nebelkrähe, der Fichtenkreuzschnabel sowie der Wanderfalke und der Turmfalke.

„Bei uns waren es etwa die gleichen Zahlen wie im vergangenen Jahr, aber es waren diesmal keine Spatzen dabei“, berichtet Willi Hofeditz, 1. Vorsitzender des Nabu im Ennepe-Ruhr-Kreis, der zum gemeinsamen Zählen in seinen Garten in Gevelsberg eingeladen hatte. Etwa 90 Vögel und 22 Arten waren am Sonntagvormittag in der Zeit von 10.15 bis 11.15 Uhr aufgetaucht.

Auch wenn die Kohlmeise die Statistik noch anführt, wurden kreisweit durchschnittlich nur noch fünf Tiere — ein Tier weniger als im Vorjahr — pro Garten gezählt. „Das war vorhersehbar. Es gab Probleme mit dem Bruterfolg“, erklärt Bernd Jellinghaus, Nabu-Schatzmeister und zuständig für die Verwaltung der Zahlen, das Ergebnis. Außerdem komme die Kohlmeise wegen des milden Winters seltener aus den Wäldern in die Gärten, heißt es in einer Meldung des Nabu Deutschland.

An der Zählung beteiligt war auch der Nabu-Ortsbeauftragte für Sprockhövel, Rüdiger Stock, der ebenfalls in Gevelsberg aktiv war. „Der Garten ist ein Paradies für Vögel. Wir haben sogar einen Sperber, einen Stieglitz und Tannenmeisen gesehen“, berichtet er. „Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, wird das immer interessanter“, wirbt er für sein Hobby der Vogel- und Naturbeobachtung. Sogar Dohlen habe er schon in Sprockhövel gesehen, von denen im Kreis ganze 12 gezählt wurden.