Konzert: Ein weihnachtlicher Ohrenschmaus
Evangelischer Kirchenchor Sprockhövel begeisterte mit dem Weihnachtsoratorium.
Niedersprockhövel. Die Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel ist bis zum letzten Platz gefüllt. Der Innenraum ist liebevoll weihnachtlich dekoriert, Kerzen tauchen ihn in ein warmes Licht. Die Atmosphäre ist familiär, doch im Mittelpunkt steht große Musik.
Am Sonntagabend sang dort der evangelische Kirchenchor Sprockhövel anlässlich seines 75-jährigen Bestehens die Kantaten eins bis drei des berühmten Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. "Jauchzet, frohlocket", ertönt der Chor in den ersten Takten, begleitet von markanten Paukenschlägen des Kammerorchesters Witten. Die Musik ist freudig-festlich, die Gesichter der Chormitglieder strahlen. Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades des Bach’schen Werkes meistert der Laienchor die anspruchsvolle Aufgabe mit Bravour. Wunderschön, in Abwechslung von Rezitativen, Arien, Chören und Chorälen und unter der hervorragenden Gesamtleitung von Volker Roth, wird die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu, der Verkündigung durch den Engel und der Anbetung der Hirten berichtet.
Die Stimme des Evangelisten, gesungen von Martin B. Müller (Tenor), verbreitet die frohe Kunde und klingt hell und klar. Im dritten Teil überzeugen Kathrin Smith (Sopran) und Thomas Günzler (Bass) im Duett. Auch Dagmar Linde (Alt) erfreut die Zuschauer mit dunkler wohlklingender Stimme.
Hervorragend ist auch die Darbietung des Kammerorchesters Witten, insbesondere die der Solo-Instrumente Trompete, Oboe, Flöte, Geige und Englischhorn. Sie verleihen dem Konzert den instrumentalen Glanz und entlockten den Zuhörern ausdauernden Beifall.
"Es war sehr schwer, hat aber unglaublichen Spaß gemacht", erzählt Pfarrerin und Chormitglied Rosemarie Samtmann. Seit Anfang des Jahres habe sich der Chor, bis auf wenige Unterbrechungen, auf diesen Tag vorbereitet. Nach dem Konzert stand fest: Die Arbeit hat sich gelohnt.